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STREITSCHRIFT/002: Warum fürchtet die Obama-Administration Nordkorea als Atommacht? (Falkenhagen/Queck)


Warum fürchtet die Obama-Administration Nordkorea als Atommacht?

Von Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck


Die Antwort ist leicht zu finden. Wenn auch die Bezeichnung Atommacht für Nordkorea weit übertrieben erscheint, fürchtet man dennoch, dass da ein kleines Land wie die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) in der Lage ist, seine Souveränität gegen die Welteroberungspläne Washingtons verteidigen zu können, und zwar auch gegen die amerikanische Atomsupermacht mit ihren über 10 000 atomaren Sprengsätzen, die die Welt in ein Niemandsland verwandeln könnten. Man redet gerne von der 20-30 fachen Overkillkapazität des Atomarsenals der USA und der anderen großen Atommächte. In Nordkorea sagt man, als Abschreckung dagegen reiche eine One-Kill-Kapazität der Atomsprengsätze aus. Nun hat Nordkorea diese One-Kill-Kapazität gar nicht. Im Grunde will die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) diese gar nicht, aber man wird in Washington bei den Gedanken nervös, sie könnte eine solche One-Kill-Kapazität oder nur eine partielle atomare Gegenschlagsfähigkeit erlangen. Auch das Letztere würde ausreichen, auf der Basis leistungsfähiger Raketen die USA vor einer neuerlichen Aggression auf der koreanischen Halbinsel abzuschrecken. Nun hatte es Pjöngjang darauf nie abgesehen, dieses Abschreckungspotenzial zu besitzen, zumal das sehr teuer ist. Es wollte und will nur ohne Bedrohung im Frieden leben und seine Aufbaupläne realisieren, und das hat Washington eigentlich schon seit den Zeiten des Koreakrieges 1950 zu verhindern versucht.
Auch nach dem Waffenstillstand von 1953 wurde das militärische und wirtschaftliche Kesseltreiben, die Kriegstreiberei gegen Nordkorea fortgesetzt. Nordkorea musste notgedrungen aus seinem Selbstbehauptungswillen heraus weiter etwas dagegen tun, vor allem nach 1985 als der mächtige Verbündete Sowjetunion mit dem Machtantritt von Gorbatschow und Jelzin erst unzuverlässig wurde und dann zumindest zeitweilig als Bündnispartner ausfiel. So hat Nordkorea im Alleingang seine militärische Verteidigungskraft verstärkt, weil die USA im Bunde mit ihrem Satellitenstaat Südkorea Nordkorea einfach nicht im Frieden sein Aufbauwerk vollbringen lassen wollte.
Nordkorea, die Demokratische Volksrepublik Korea wird als Bedrohung angesehen nicht nur, weil es ein kommunistischer, genauer sozialistischer Staat ist und weil es deswegen auf andere Staaten die von Kapitalisten allgemein gefürchtete soziale Vorbildwirkung hat und das auch trotz bestimmter durch anhaltende Sanktionen bedingter wirtschaftlicher Schwierigkeiten, Nordkorea wird mehr noch als Gefahr gesehen, weil es ein Beispiel für die Verteidigung souveräner freiheitlicher Rechte gegen die Weltdiktatur der Finanzoligarchie der USA ist.
Nordkorea ist ein Staat mit 25 Mio. Einwohnern. Regierende Partei ist die Partei der Arbeit Koreas im Bunde mit zwei Blockparteien. Staatsoberhaupt ist der Vorsitzende der Obersten Volksversammlung und Vorsitzende seines Präsidiums, Kim Yong-nam. Generalsekretär des ZK der Partei der Arbeit Koreas und Vorsitzender der Verteidigungskommission ist Kim Jong-il. Dieser gilt als faktischer Staatsführer. Regierungschef ist Kim Yong-il. Es besteht der Titel des ewigen Staatspräsidenten. Als solcher gilt der 1994 verstorbene frühere Staats- und Parteiführer Kim Il-sung.

Nun hat Nordkorea nicht nur auf konventionellem Gebiet, sondern auch in der Raketen- und Atomwaffentechnik seine Verteidigungsfähigkeit aufgebaut, weil seine Führung zu Recht der Meinung ist, dass man sich damit gegen eine Aggression seitens der Atom- und Raketensupermacht USA mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg zur Wehr setzen kann.
Nordkorea hat also eigenständig Raketen und Atomwaffen entwickelt und weiterentwickelt. In diesem Rahmen hat es unlängst den zweiten Atomwaffentest durchgeführt und auch einige weitere Raketentests unternommen. Im Verhältnis zur atomaren Supermacht USA erscheint das fast wie ein schüchterner Versuch zur Gegenwehr. Die Obama-Administration hat das aber sofort zum Anlass genommen, auf extrem verschärften Aggressionskurs zu gehen. Auf Aggressionskurs standen die USA nach der Traditionslinie von Obamas Vorgängerregierungen ohnehin schon seit der Befreiung Nordkoreas von den Japanern 1945 durch die Sowjetunion und besonders seit der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea. Das Friedensgerede von Obama im Zusammenhang mit seinem Präsidentenwahlkampf hat man deswegen auch in Pjöngjang nicht ernst nehmen können. Man misst in Nordkorea die USA weiterhin nicht an Worten, sondern an Taten und diese zeigten auch nach dem Machtantritt Obamas, dass die USA an ihrem extrem militanten Kurs festhalten.

US-Präsident Barack Obama startete nun eine so genannte Initiative gegen Massenvernichtungswaffen und Südkorea hat sich gehorsam dieser Initiative angeschlossen. Auch Japan und andere Satellitenstaaten Washingtons springen auf diesen Zug auf. Der Begriff "Initiative gegen Massenvernichtungswaffen" klingt zunächst nicht unbedingt kriegerisch. Dahinter steckt aber eine klare Aggressionsansage und zwar in zugespitzter Form. Das wird mit dem Aufmarsch der Land-, Luft- und Seestreitkräfte der USA und ihrer asiatischen Verbündeten auf der Koreanischen Halbinsel und in ihrem Umfeld unterstrichen. Von der Welt verlangen die USA, sich wegen der nordkoreanischen Atom- und Raketentests zu empören. Das gebiete die Solidarität unter Demokraten, heißt es dazu offiziell.
Nicht zu Unrecht betrachtet die Führung Nordkoreas diese "Initiative gegen Massenvernichtungswaffen" als Kriegserklärung. Es geht den USA nicht nur um verschärfte Sanktionen gegen Nordkorea. Es entsteht in der Tat eine zugespitzte militärische Situation, von der man nur hoffen kann, dass in Washington die Vernunft über den Kriegswahn obsiegt. Man beabsichtigt unter anderem Seeblockaden, was nach dem Völkerrecht eindeutig als Aggressionshandlung zählt. Tatsächlich scheint das einzige, was die USA-Führung von einer direkten neuerlichen militärischen Aktion zu Lande abschrecken kann, die Furcht zu sein, durch vernichtende Gegenschläge untragbare Verluste an Menschen (Soldaten) und Material zu erleiden. Insofern kann der neuerliche Atomwaffentest natürlich keine Provokation der Welt sein. In Wahrheit ist es das Ersuchen, bitte lasst uns in Frieden leben. Es ist auch keine Verletzung internationaler Abkommen seitens Nordkoreas. Kein Land kann gezwungen werden, dem internationalen Atomwaffensperrvertrag anzugehören, wenn es von der Superatommacht USA ständig bedroht und erpresst wird.
Waren es doch die NATO-Staaten, die im Frühjahr 1999 mit ihrer neuen NATO-Strategie den Nichtweiterverbreitungsvertrag von Atomwaffen konterkarierten.
Der Nichtweiterverbreitungsvertrag beinhaltet, dass die Zahl der Kernwaffen besitzenden Staaten nicht weiter steigen darf. Dafür versprachen die Kernwaffen besitzenden den nicht Kernwaffen besitzenden Ländern deren Sicherheit zu garantieren, sie quasi unter ihren Schutz zu stellen. Die Neue NATO-Doktrin von 1999 aber unterstrich eindeutig, dass die NATO-Staaten künftig atomare Präventivkriege sogar gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten zu führen gedenken, wenn sich diese ihren Wertevorstellungen nicht unterordnen!! Bekanntlich hat die NATO ihren Wirkungsgrad und Geltungsanspruch inzwischen von Westeuropa und den Nordatlantikraum auf die ganze Welt ausgedehnt. Ihre Doktrinen gelten auch für Asien, auch wenn die USA dort noch spezielle Bündnissysteme unterhalten.
Diese atomare Vorwärtsstrategie wurde das 1. Mal gegen Jugoslawien selbst angewandt, indem die NATO nicht nur einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien führte, sondern gegen diesen Staat, der selbst über keine Atomwaffen verfügte, sogar Mininukes, sprich DU-Munition (ca. 120 Tonnen) einsetzte, sowie mit den bewussten und gezielten Bombardements der Chemiewerke in Pancevo einen Chemiewaffenkrieg vom Zaune brach, der ebenfalls völkerrechtswidrig war, weil sich sowohl atomare Waffen und chemische Waffen unterschiedslos gegen die Zivilbevölkerung richten.

Die USA hatten es immer in der Hand, Kriege zu vermeiden. Kriegsverhinderung ist insbesondere im Atomzeitalter, in der die Menschheit total vernichtet und ausgelöscht werden kann, die einzige vernünftige Alternative. Sie waren leider selten eine friedliche Weltmacht, und sie sind es bis heute nicht und wollen es erklärtermaßen gar nicht sein. Dazu steckt ihnen ihr missionarisches Eroberungs- und Besitzstreben zu sehr in den Knochen. Besitz ergreifen von Sachen, die anderen gehören, kann man friedlich nur bedingt, das hat man schon in den Indianerkriegen gelernt, heißt es dazu in Selbsterklärungen aus den USA.
Die Finanzoligarchen jedoch wollen die ganze Welt erobern und sie sich untertan machen. Bestimmte Politiker der USA wollen "weiter marschieren auch wenn alles in Scherben fällt...", wie es in einem Lied der Hitlerfaschisten hieß, aber eins wollen sie auch nicht, dabei selbst zerstört werden und zugrunde zu gehen wie Hitlerdeutschland. Denn ein atomar zerstörtes und verseuchtes Amerika würde nicht einmal den Finanzoligarchen und ihren Familien und Buhlschaften das Überleben sichern. Was macht dann so eine Supermacht? Sie will weiter marschieren, aber sich jede riskante Gegenbedrohung vom Hals schaffen und diesen Gefallen hat ihnen die nordkoreanische Führung nicht getan. Also empört man sich über so viel Dreistigkeit und Frechheit. Der potentielle Einbrecher, Mörder und Dieb regt sich auf, dass ihm das Opfer, in diesem Fall Nordkorea, nicht sein Hab und Gut sowie Leben freiwillig überlassen will. Aber warum dann die Aufregung in den Satellitenstaaten auch in Westeuropa und Asien? Nun, deswegen haben sich die USA ja ein Netzwerk von Satellitenstaaten geschaffen, die ihnen unterwürfig und gehorsam in der Spur folgen und den Yankees auch bei den größten Kriegsverbrechen helfen und zur Seite stehen. Das gilt für die koreanische Halbinsel genau so wie für Afghanistan, Pakistan und Irak, das Horn von Afrika und weitere Länder und Regionen. Dass es Länder gibt, die frei und unabhängig von der ausbeuterischen USA sein wollen, die mit ihren Fangarmen die Welt umschlingen und erdrosseln, das ist zwar einfach zu verstehen, soll aber nach dem Willen Washingtons nicht verstanden werden. Deswegen erzeugt man jetzt wieder ein Propagandafeuerwerk gegen die Demokratische Volksrepublik Korea.
"Nordkorea hungert, aber baut Raketen und Atombomben", ist eine der Propagandaslogans des Westens. Nun, man kann das nur immer wieder richtig stellen. In Nordkorea hungert niemand, dazu ist es mit seiner Juchhe-Ideologie zu sehr Leistungs- und Solidargemeinschaft zugleich. Auch alle Nahrungsgüterboykotte des Westens konnten bislang nicht erreichen, dass in Nordkorea eine Hungersnot ausbrach. Eher verhungern Menschen erfahrungsgemäß in den Metropolländern des Kapitalismus, z. B. Obdachlose, die es wiederum wegen des verfassungsmäßig verankerten Rechts auf Wohnung in Nordkorea nicht gibt!

Warum schafft sich also Nordkorea Atomwaffen an?
Konstruieren wir den Ernstfall. Die USA und ihre Satellitenstaaten Südkorea und eventuell Japan greifen Nordkorea an. Niemand soll sagen, das sei hypothetisch, denn 1950 geschah schon einmal eine Aggression gegen Nordkorea, die damals mit chinesischer und sowjetischer Hilfe abgewehrt werden konnte. Gehen wir davon aus, das passiert jetzt wieder und der Startschuss für eine Aggression zur Besetzung von Gebieten Nordkoreas wird gegeben. Zunächst hat Nordkorea eine kampfstarke Armee, übrigens die fünftgrößte modern bewaffnete Armee der Welt mit 1,19 Mio. Soldaten und Soldatinnen plus Milizen (Selbstverteidigungskräfte der Betriebe und Kommunen). Konventionell könnten die US-Amerikaner auch mit südkoreanischer und japanischer Hilfe hier keinen Sieg erringen, und wenn, dann nur mit untragbaren Verlusten an Material und Menschen (Soldaten und Soldatinnen der eigenen Zivilbevölkerung). Also bietet es sich für Washington dann an, den militärischen Sieg mit ihren Atomstreitkräften und weiteren Massenvernichtungswaffen zu erreichen. Diese Rechnung geht aber in der Tat nur auf, wenn Nordkorea dann keine atomare Gegenschlagsfähigkeit hätte. Anderenfalls müsste es sich auf Verbündete Atommächte wie Russland und China verlassen können, was diese in einen Weltkrieg hineinziehen würde. Muss aber deswegen der alles vernichtende Weltkrieg riskiert werden? Selbst ist der Mann, warum dann die Abschreckungswaffen nicht gleich selbst haben, hat man sich in Pjöngjang gesagt und das liegt auch im Interesse der VR China und Russland. Wenn dann die Führung in Washington weiß, dass das Risiko einer Selbstvernichtung oder zumindest gewaltiger eigener Verluste im Falle eines von ihnen vom Zaune gebrochenen Atomkrieges besteht, werden die USA leichter geneigt sein, auf kriegerische Abenteuer zu verzichten und genau das ist die Absicht der nordkoreanischen Führung, nämlich dem Land den Frieden zu sichern, damit es seinen Wohlstand entwickeln und das Land weiter aufbauen kann. Eigentlich eine einfache und auch humane Logik, aber die Herren der USA-Politik und ihr Propagandaapparat fürchten sich davor, dass das zu viele Menschen, auch in den USA begreifen. Deswegen erhebt man in den USA so ein Geschrei über die atomare Bedrohung aus Nordkorea, anstatt ganz einfach und fair selbst auf militärische Bedrohungen zu verzichten. Aggressionen und ständige Drohungen seitens der USA gegen UNO-Staaten sind nämlich ein eklatanter Bruch internationalen Rechts, nicht aber wenn sich Staaten dagegen zu verteidigen versuchen. Hier sollten die USA und der gesamte Westen lernen, in einfachen Kategorien des Rechts und der Moral zu denken und zu handeln, anstelle ständig die Regeln des Rechts und der Moral zu brechen und zur Ablenkung die Opfer zu bezichtigen, das Recht zu verletzen.

"Pjöngjang hat keinen Willen zu Frieden und Abrüstung!" Das würde der neuerliche nordkoreanische Atomtest, verbunden mit mehren Raketentests, beweisen, heißt es aus Washington. Das ist logisch ohnehin nicht schlüssig. Doch betrachten wir die Vorgeschichte. Der erste nordkoreanische Atomtest erfolgte 2006, was damals natürlich auch schon die ganze Maschinerie der Bush-Administration in Alarmstimmung versetzte. Nordkorea zeigte 2006 guten Willen und ließ sich auf Verhandlungen zur Einstellung seines gesamten Atomprogramms ein. Es hat in der Tat wesentliche Schritte unternommen, seine im Anfangstadium stehenden atomaren Anlagen und Produktionsstätten zu demontieren, was übrigens Tausende von Fachleuten auf ihrem Spezialgebiet arbeitslos gemacht hat. Nordkorea zerstörte sogar funktionsfähige Atomanlagen, aber auf die Zusagen der Amerikaner, nämlich auf Anerkennung seiner souveränen Rechte, auf Garantien seiner staatlichen Existenz, auf einen Friedensvertrag und Verzicht auf Sanktionen sowie Lieferung z. B. von zivilen AKWs und Leichtwasserreaktoren zur Sicherung seiner Energieversorgung wartete es vergebens. Nordkorea begab sich in jahrelange Verhandlungsrunden und war immer zu äußersten Kompromissen bereit. Es war Teilnehmer der sog. Sechserverhandlungen (Sechs-Nationen-Gespräche der USA, Russlands, der VR China, Japans, Nordkoreas und Südkoreas) und es ließ im Lande Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde zu. Dennoch setzte Washington im Bunde mit Seoul seine Politik der Drohungen und Schikanen fort. Die Atominspektoren wurden vom US-Militär zur umfassenden Militärspionage gegen die nordkoreanischen Streitkräfte genutzt. Man nahm das in Pjöngjang lange geduldig hin. Das Fass zum Überlaufen brachte erst die Reaktion Washingtons auf einen nordkoreanischen Langstreckenraketentest (Test von Taepodong-2), wohl bemerkt ohne Atomsprengsätze. Nach US-amerikanischer Logik darf sich ein Land gegen die Eroberer nicht einmal mit konventionellen Raketen verteidigen, so wie man einst den zur Ausrottung bestimmten Indianerstämmen Nordamerikas untersagte, Schusswaffen zu erwerben und zu benutzen, und das zu schweren Verbrechen deklarierte.

Trotz übler Verleumdungskampagnen ist Nordkorea jetzt entschlossen, an seinem Atom- und Raketenprogramm festzuhalten und sich nicht weiter erpressen und einschüchtern zu lassen. Das ewige Nachgeben Nordkoreas gegenüber den USA hat nach Ansicht der nordkoreanischen Führung nichts gebracht und nur immer wieder zu Forderungen auf weiteres Nachgeben geführt. Das werde sich auch mit Obama nicht ändern, sagt man in Pjöngjang.

Nun ist mit Recht niemand in der Welt erfreut, wenn sich Atomwaffen ausbreiten. Und auch der Weltsicherheitsrat hat in der Tat den neuen Atomwaffentest Nordkoreas verurteilt. Auf Grund bestimmter Prinzipien haben sich der Verurteilung Nordkoreas auch die Veto-Mächte VR China und Russland angeschlossen. Auf eine umfassende Resolution gegen Nordkorea aber konnte man sich nicht einigen. Da gib es zu viele Erfahrungen aus dem Missbrauch solcher Resolutionen durch die USA. Nordkorea ist deswegen jetzt nicht isolierter als vorher. Es hat weiter viele Verbündete und Sympathisanten in der Welt, auch in der VR China und in Russland. Letztere wollen versuchen, den Frieden auf der koreanischen Halbinsel auch dadurch sichern zu helfen, dass sie abermals den USA entgegenkommen. Sowohl die VR China als auch Russland wollen auf jeden Fall eins verhindern, nämlich, dass das Gebiet Nordkoreas von den USA okkupiert wird. Denn beide Staaten wollen dort keine USA-Truppen oder Truppen seiner Satellitenstaaten wie Südkorea an Chinas und Russlands Grenzen haben.

Die Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen ist das von uns allen angesteuerte Fernziel und die Kernwaffen besitzenden Staaten müssen beweisen, dass es ihnen damit ernst ist. Erst wenn sie sich selbst dieser Waffen entledigen und dazu gehören auch die radioaktiven DU-Waffen, die bisher auf allen internationalen Konferenzen von den USA als "konventionelle Waffen" (!!) eingestuft werden, ist die Erde vor einer totalen atomaren Katastrophe sicher. Als Schlussfolgerung kann es auch für die USA nur heißen, die Waffen und vor allem die Atomwaffen nieder, also allgemein und atomar abzurüsten. Die Menschheit hat bei allseitiger Vernunft und gutem Willen alle Potenzen zum friedlichen Zusammenleben und zur friedlichen gleichberechtigten Kooperation zum Wohle aller Menschen und Völker.



Über die Autoren

Brigitte Queck ist ausgebildete Wissenschaftlerin auf dem Gebiet Außenpolitik und als Fachübersetzer Russisch und Englisch sowie publizistisch tätig. Seit 10 Jahren leitet sie den Verein "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg".
Brigitte Queck hat zwei erwachsene Kinder und vier Enkel.

Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen wurde 1932 in Köln geboren und lebte ab 1936 in Radebeul bei Dresden. 1943 trat er in ein Gymnasium ein. Im Februar 1945 erlebte er die drei aufeinander folgenden Bombenangriffe auf Dresden.
Nach dem Abitur 1951 in Rostock studierte er Ökonomie und slawische Sprachen und war seit 1957 bis 1995 im öffentlichen Dienst tätig, insbesondere als Übersetzer, Dokumentalist und Länderbearbeiter. Er arbeitete in Auslandsinformationsabteilungen von Ministerien der ehemaligen DDR, zuletzt im Ministerium der Finanzen und für die Staatsbank der DDR. Seine Arbeitssprachen sind auch Englisch, Französisch und Rumänisch. Übersetzt hat er aus 12 Fremdsprachen, davon 9 slawische Sprachen. Er hat auch als Buchübersetzer für Verlage und als Journalist für Wirtschaftszeitungen gearbeitet. Seine Promotion erfolgte in diesem Rahmen.
Von 1990 bis 1995 war er Referent in einem Referat für ausländische Finanzen und Steuern des Bundesministeriums für Finanzen und dabei zuständig für sog. postkommunistische Staaten.
Nach Eintritt in das Rentenalter 1997 suchte er sich neue Interessengebiete und arbeitete als Sprachmittler und Journalist weiter für Zeitungen, Fachzeitschriften für Osteuropa und für Steuerrecht und ist Mitbetreiber der Homepage Goethe-Stübchen. Seit den 70er Jahren bekennt er sich zum Islam.
Dr. Falkenhagen ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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Quelle:
Copyright 2009 by Brigitte Queck und Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
mit freundlicher Genehmigung der Autoren
      


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2009