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BERICHT/185: NYC Climate Convergence - Treffen der Streitbaren ... (SB)


Welt im Umbruch - Der große Klimamarsch in New York

Umweltschützer appellieren an das Gewissen der Politik und Wirtschaft



Die Generalversammlung der Vereinten Nationen stand dieses Jahr trotz Ukraine-Krise, schwerer Kriege im Nahen Osten und Ebola-Epidemie in Westafrika ganz im Zeichen des Klimawandels. Für den 23. September hatte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon die Staats- und Regierungschefs sowie führende Vertreter der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft zum großen Klimagipfel ins Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York eingeladen. Das hatte seinen guten Grund. Trotz aller Vereinbarungen der vergangenen Jahrzehnte, wie das Kyoto-Protokoll von 1997, scheint das Ziel, die globale Erwärmung unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, um doch noch Katastrophen regionalen bzw. planetarischen Ausmaßes vorzubeugen, weiter entfernt zu sein denn je. Jüngsten wissenschaftlichen Messungen zufolge sind trotz aller Gegenmaßnahmen 2013 mehr als je zuvor von Menschen erzeugte, klimaschädliche Gase in die Atmosphäre emittiert worden.

Vor dem Hintergrund global nachlassender Wasserressourcen und schwerer Dürren, der Versauerung der Weltmeere, sintflutartiger Regenfälle mit weitläufigen Überschwemmungen sowie stärker werdender Stürme, um nur einige der Klimawandelfolgen zu nennen, hat Amerikas führender Intellektueller Noam Chomsky in einem Artikel, der am 4. September in der Zeitschrift "In These Times" unter der Überschrift "The End of History?" die provokante, wenn auch naheliegende Frage gestellt, ob nicht nach nur 10.000 Jahren "die menschliche Zivilisation ... sich gerade ihrem unrühmlichen Ende nähert".

Plakat mit der Aufschrift 'Marching toward a sustainable energy future' (Auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft) - Foto: © 2014 by Schattenblick

Plakat für den People's Climate March
Foto: © 2014 by Schattenblick

Beim Klimagipfel am East River wollte Ban allen Beteiligten ins Gewissen reden und sie zu konkreten Schritten bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes verpflichten, damit die Verhandlungen im Rahmen der UN-Klimakonferenz im November nächsten Jahres in Paris von Erfolg gekrönt werden und nicht wie 2009 in Kopenhagen in Zank und gegenseitigen Vorwürfen enden. Um den öffentlichen Druck auf Politik und Industrie zu verstärken, hatten Amerikas Umweltverbände, die seit Jahren gegen Fracking im Mittleren Westen, Mountaintop Removal Mining in den Appalachen und den Bau der Keystone-Pipeline zum Transport von Bitumen aus Ölsanden aus dem kanadischen Alberta zu Raffinerien in Illinois, Nebraska und Oklahoma Sturm laufen, für den 21. September im New Yorker Stadtteil Manhattan zum größten Klimamarsch der Geschichte aufgerufen. [1] Bewußt wollten die Organisatoren von Avaaz und 350.org an jene Demonstration anknüpfen, bei der am 12. Juni 1982 mehr als eine Million Menschen im New Yorker Central Park ein überdeutliches Signal gegen atomares Wettrüsten gesetzt hatten.

Plakat mit den Industriezweigen Kohle, Öl, Nuklearenergie und Gas in der Rolle des King Kong - Foto: © 2014 by Schattenblick

Stoppt die Klimaverpester vom Energiesektor
Foto: © 2014 by Schattenblick

Von jener größten politischen Kundgebung in der Geschichte der USA wird gesagt, daß sie den Weg zur Entspannung des Ost-West-Konflikts und schließlich zum Ende des Kalten Kriegs zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt geführt hat. Ob diese Interpretation der Ereignisse der Überprüfung mit den realen Ereignissen standhält, ist allerdings die Frage. Hat doch die NATO-Osterweiterung bei zunehmendem Widerstand Rußlands gerade in den vergangenen Monaten zu einer regelrechten Wiederauferstehung des längst totgeglaubten Kalten Kriegs geführt. Ungeachtet aller Abrüstungsabkommen der letzten 30 Jahre stehen den Befehlshabern im Weißen Haus und Kreml nach wie vor genügend strategische Atomwaffen zum sofortigen Einsatz bereit, um die gesamte Menschheit damit auszulöschen.

Folgerichtig hatten einige Kritiker bereits im Vorfeld die Befürchtung geäußert, daß der große Klimamarsch in New York, der in vielen Hauptstädten der Welt Nachahmer fand, wegen des gezielten Verzichts auf konkrete Forderungen und der Teilnahme nicht weniger sich klimafreundlich gebender Großkonzerne auf eine Alibi-Veranstaltung hinausläuft, auf der die einfachen Menschen ihre Zukunftsängste zum Ausdruck bringen dürfen, worüber dann jedoch die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft getrost hinwegschauen können.

Indianer in Stammeskleidung samt Federkranz, dahinter skandierende Demoteilnehmer - Foto: © 2014 by Schattenblick

Ein Native American führt die Befürworter der Klimagerechtigkeit an
Foto: © 2014 by Schattenblick

Über eine mangelnde Teilnahme konnten sich die Organisatoren des Demonstrationszugs in New York nicht beklagen. Aus der Stadt selbst, dem Umland, aus New England, den Südstaaten, von der Region um die Großen Seen herum, dem Mittleren Westen, den Rockies und der Westküste pilgerten rund eine halbe Million US-Bürger aller Volksschichten, Religionen und Ethnien nach Manhattan, um der Forderung an die internationale politische Führung nach wirkungsvollen, statt nur symbolischen Maßnahmen zur Bewältigung und Linderung des Problems des Klimawandels Nachdruck zu verleihen.

Riesige Menschenmenge an der Südwestecke des Central Park - Foto: © 2014 by Schattenblick

Am Columbus Circle bewegt sich nichts
Foto: © 2014 by Schattenblick

Im gesamten Aufmarschgebiet vom eigentlichen Startpunkt der Demonstration am Columbus Circle, wo sich Broadway und 59th Street kreuzen, über die Eighth Avenue entlang des Central Park, die in diesem Abschnitt Central Park West genannt wird, bis hoch hinauf zur 110th Street drängten sich die Menschenmassen. Selbst die Zufahrtsstraßen waren verstopft. Viele Demonstranten erschienen in bunten Kostümen, trugen Plakate mit mal witzigen, mal auffordernden Schriftzügen oder führten aufwendig hergestellte Figuren und Kunstwerke aus Pappe und anderen Materialien bei sich, um eine bunte Botschaft des Wunsches nach Veränderung auszusenden.

Im Vorwege war der Marsch in Blöcke unterteilt worden, in denen sich die verschiedenen Gruppen jeweils an verschiedenen Höhen auf der Central Park West verabredet hatten; die Anti-Kapitalisten zum Beispiel waren an der 79th Street versammelt. Mit auffällig zahlreichen Mitgliedern hatten sich Amerikas Umweltverbände und Gewerkschaften an der Demonstration beteiligt. Die Vertreterinnen und Vertreter derjenigen Völker und Länder, die schon heute unter den Folgen des Klimawandels leiden und in Zukunft am stärksten betroffen sein werden, also der Pazifik- und Nicht-OECD-Staaten, waren eingeladen worden, den Ehrenplatz an der Spitze des Marsches einzunehmen.

Kritik an den fossilen Energien - Demonstranten mit einem aus Öl- und Benzinbehältern konstruierten Dinosaurier-Skelett - Foto: © 2014 by Schattenblick

Droht den Menschen das gleiche Schicksal wie den Dinosauriern?
Foto: © 2014 by Schattenblick

Hier traf der Schattenblick noch vor Beginn der Demonstration auf Bernadette Ellorin und Dr. Giovanni Tapang von den Philippinen. Die beiden waren mit rund 30 Landsleuten unter der Fahne der International League of People's Struggle (ILPS), einer anti-imperialistischen, anti-neokolonialen Bewegung, die vor allem in den Ländern des globalen Südens viele Mitglieder hat, angereist.

Ellorin und Tapang mit 'Take Justice'-T-Shirts - Über ihnen die gelb-rote Fahne der ILPS - Foto: © 2014 by Schattenblick

Bernadette Ellorin und Giovanni Tapang
Foto: © 2014 by Schattenblick

Die Demonstrantin verstand es, die verschiedenen Konfliktfelder, die alle mit dem Problem der Erderwärmung verschränkt sind, in wenigen Sätzen auf den Punkt zu bringen:

"Wir sind natürlich hier, um unsere Sorge wegen des Klimawandels kundzutun, aber auch, um gegen diejenigen Industrien zu protestieren, die in Staaten wie den Philippinen unsere Politiker bestechen, unsere natürlichen Ressourcen abbauen und dabei verheerende Umweltschäden anrichten. Die gleichen westlichen Großunternehmen, die bei uns in Südostasien negativ in Erscheinung treten, tragen weltweit am meisten zum Klimawandel bei. Am Ende sind es die einfachen Menschen in den Nicht-Industriestaaten, die am härtesten von den Folgen des Klimawandels getroffen werden - bereits heute und zunehmend mehr in der Zukunft. Nicht alle, aber viele von uns, die heute hierhergekommen sind, leben in der Diaspora. Dennoch stehen wir mit unseren Familien und Freunden in Kontakt, besuchen die Philippinen regelmäßig und bekommen mit, was dort geschieht."

An dieser Stelle hakte Dr. Tapang ein: "Ich arbeite an der Universität in Quezon Stadt und bin in die USA gereist, um meine Landsleute über die politisch-ökonomische Situation in den Philippinen im allgemeinen und über die Lage in den von Katastrophen heimgesuchten Gebieten wie Yolanda im besonderen zu informieren."

Kapitalismusgegner im Business-Anzug spielt Gitarre am Rande des Central Park - Foto: © 2014 by Schattenblick

Gegen den Klimawandel anrocken
Foto: © 2014 by Schattenblick

Auf die Frage, ob an diesem Tag auch in der philippinischen Hauptstadt Manila ein Klimamarsch stattfände, erklärte Tapang, sowohl dort als auch in sieben weiteren Städten der Philippinen sei es schon gestern - wegen der Zeitzonen - zu größeren Demonstrationen gekommen; dort hätten die Protestumzüge sowohl im Zeichen des Kampfes um Klimagerechtigkeit als auch - wegen des Jahrestages - im Zeichen der Überwindung der Marcos-Diktatur vor mehr als dreißig Jahren gestanden.

Zwei junge Frauen aus Harlem mit selbstgemachten Plakaten - Foto: © 2014 by Schattenblick

"Dringend: Rettet unseren Planeten"
Foto: © 2014 by Schattenblick

Die Stimmung an diesem Tag in New York war höchst ausgelassen. Dennoch ließen die Schriftzüge auf den Plakaten und die angeregten Gespräche unter den Menschen unzweifelhaft erkennen, wie ernst auch die einfachen Amerikaner und die Vertreter der verschiedenen ausländischen Interessensvereinigungen die Klimabedrohung nehmen. Sie alle wissen, daß weltweit radikale Maßnahmen in der Energiepolitik ergriffen werden müssen, bevor es zu spät ist. Die vielen Demonstrationsplakate gegen Fracking zeigten, daß auch in den USA der Widerstand gegen diese Bohrtechnologie trotz aller Begünstigung durch die Regierung und Werbung seitens des Energiesektors groß ist. Besonders in New York sind viele Menschen in Sorge, daß dem Fracking im Marcellus Shale bald grünes Licht erteilt werden könnte, was das Risiko einer chemischen Verschmutzung der Grundwasserreserven des Bundesstaats mit sich brächte.

Protestierer mit Cowboy-Hut hält Plakat mit der Aufschrift (auf Englisch) 'Wasser = Leben' und darunter der durchgestrichene Begriff 'Fracking' hoch - Foto: © 2014 by Schattenblick

Anti-Fracking-Demonstrant
Foto: © 2014 by Schattenblick

Noch auf dem Weg zur Central Park West, bereits in der Penn Station, sprach der Schattenblick mit Gary Schnackenberg, einem pensionierten US-Soldaten, der nach der Zeit beim Heer im Transportwesen gearbeitet hat. Als Mitglied von Veterans for Peace hat Schnackenberg in den letzten Jahren in Washington gegen das Haftlager Guantánamo Bay und vor den Toren Fort Meades gegen die Verhaftung des Whistleblowers Chelsea Manning demonstriert. Zum Klimamarsch meinte er:

Interview im Stehen im unterirdischen Teil der Penn Station - Foto: © 2014 by Schattenblick

Schattenblick-Redakteur mit Gary Schnackenberg
Foto: © 2014 by Schattenblick

"Unser Land steht heute vor vielen Problemen, von denen ich den Klimawandel für das vordringlichste halte. Wenn die Menschheit weiter die riesigen Mengen an Emissionen aus fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre pumpt oder zumindest den Verbrauch nicht drastisch reduziert, dann ist unser Ende absehbar. Es gibt andere Technologien wie Solarstrom, Windkraft und neuartige Batterien, um die Gesellschaft ausreichend mit Energie zu versorgen, aber das eine Prozent des einen Prozents, das die wichtigen Entscheidungen trifft, läßt das aus Eigeninteresse nicht zu. Ich denke, die Zustände hier in den USA sind so übel geworden - Stichwort Überwachungsstaat und Militarismus -, daß eine gewaltlose Revolution her muß, damit wir unsere ganze korrupte Politikerkaste in die Wüste schicken können. Wir brauchen eine neue, volksnähere Form der Politik, die nur durch eine umfassende Reform unserer Verfassung erreicht werden kann."

Transparent mit der Aufschrift (auf Englisch): 'Wir haben die Lösungen'; dahinter die Hochhäuser an der Central Park West - Foto: © 2014 by Schattenblick

Ein Teil der Demonstranten gibt sich betont optimistisch
Foto: © 2014 by Schattenblick

Wegen des ungeheuren Andrangs bewegte sich um 13 Uhr - eine Stunde nachdem der Marsch hätte starten sollen - entlang Central Park West immer noch nichts. Die Beamten des New York Police Department (NYPD), die gut gelaunt ihre Arbeit verrichteten, hatten es nicht einfach, je länger sich der Umzug nicht in Bewegung setzte. Wegen des Gedränges bekamen einzelne Personen Panikattacken. In solchen Fällen mußte die Polizei Krankenwagen über eine Spur, die entlang der gesamten Demonstrationsstrecke mit Metallbarrieren für solche Zwecke freigehalten worden war, lotsen. Ältere Menschen, die aufgrund der langen Wartezeit Kreislaufprobleme bekamen, wurden von den Polizisten durch die Barrieren gelassen und in die Seitenstraßen geführt, wo sie sich auf Stufen oder Sitzbänken niederlassen und Luft holen konnten.

Weg frei für das wuchtige Sports Utility Vehicle des Ex-Vizepräsidenten - Foto: © 2014 by Schattenblick

"Klimaapostel" Al Gore macht sich unglaubwürdig
Foto: © 2014 by Schattenblick

Angesichts dieser Problematik hat es viele Menschen erzürnt zu sehen, wie gegen 13 Uhr Al Gore, der einige Minuten zuvor vor den versammelten Menschen am Columbus Circle eine Rede gehalten hat, zu einer auf der Seitenspur in Höhe der 72. Straße geparkten schwarzen Gelände-Limousine mit getönten Scheiben begleitet und weggefahren wurde. Damit der monströse Chevrolet Tahoe des ehemaligen US-Vizepräsidenten und demokratischen Präsidentschaftskandidaten überhaupt freikam, mußten sich Hunderte bereits vom Gedränge überforderte Menschen noch weiter zusammenquetschen.

Da stellt sich die Frage, warum Gore - sein Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" (An Inconvenient Truth) wurde im Jahr 2007 mit zwei Oscars ausgezeichnet -, wenn er den Klimawandel so ernst nimmt, wie er behauptet, nicht mit dem Fahrrad gekommen ist. Wenn es eine Frage der persönlichen Sicherheit war, dafür gebe es doch Fahrradpolizisten, empörten sich einige Demonstranten.

Viele der engagierten Teilnehmer des Protestmarsches empfanden es auch als Beleidigung, wie in den USA die Medien in ihrer Berichterstattung nahezu unisono die Tatsache hervorhoben, daß Hollywood-Schauspieler Leonardo DiCaprio ebenfalls an dem Protest teilgenommen hatte - ganz so, als trüge der Promibonus zur Rettung der Welt bei. Dabei wäre eher mit dem Gegenteil zu rechnen, führen doch Hollywoodschauspieler (und andere aus der wohlhabenderen Gesellschaft) in der Regel einen ihrem Einkommen entsprechenden Lebensstil mit hohem Ressourcenverbrauch.

Zahlreiche Teilnehmer der Demo, zwei Frauen tragen Plakat mit Aufschrift (auf Englisch): 'Nachbarn für Nachbarn - Massachusetts' - hinter ihnen die Wolkenkratzer von Midtown Manhattan - Foto: © 2014 by Schattenblick

Demonstranten marschieren entlang der 42. Straße
Foto: © 2014 by Schattenblick

Als sich der Marsch endlich in Bewegung setzte, sprach der Schattenblick kurz mit Margie Alt, die mit ihrer Tochter und Genossen von der Gruppe Climate America am Morgen mit dem Zug aus Boston, Massachusetts, angereist war. Als Grund für ihre Teilnahme sagte sie:

Die beiden Alts halten Plakate mit der Aufschrift 'We have Global Warming Solutions' (Wir haben Lösungen für die globale Erwärmung) hoch - Foto: © 2014 by Schattenblick

Margie Alt und ihre Tochter
Foto: © 2014 by Schattenblick

"Ich denke, daß der Klimawandel längst stattfindet und wir alles unternehmen müssen, um ihn aufzuhalten bzw. abzubremsen. Dazu gehört, in großer Zahl bei einer solchen Veranstaltung zu erscheinen, um Druck auf die Politik auszuüben. Ich hoffe, daß nach dem heutigen Tag Präsident Barack Obama und die anderen Teilnehmer des UN-Klimagipfels die Ängste der Menschen endlich ernst nehmen und die Maßnahmen ergreifen, die zur Rettung unseres Planeten nötig sind."

Lateinamerikanische Demonstranten schleppen ein überdimensioniertes Nest mit sich und halten Vogelfiguren auf Stangen hoch - Foto: © 2014 by Schattenblick

Demoteilnehmer an der 42. Straße überqueren die 9. Avenue
Foto: © 2014 by Schattenblick

Die Hoffnung, die Frau Alt hier äußert, wurde nicht von allen Demonstranten geteilt. Wie man anhand zahlreicher Plakate ablesen konnte, protestierten viele Menschen, die Glauben oder Vertrauen in die Politik längst verloren haben, aus purer Verzweiflung. Beim großen Klimagipfel im UN-Hauptquartier am Dienstag haben alle anwesenden Staats- und Regierungschefs die Teilnehmer des "Climate March" vom Wochenende gelobt und verstärkte Anstrengungen gegen den Klimawandel versprochen. Ob den hehren Worten Taten folgen, wird man wohl erst bei der großen Klimakonferenz (COP21) vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris erfahren.

Protestierer mit schwarzem Zauberhut und regenbogenfarbenen Anzug verabschiedet sich von den Erdlingen mit dem Plakat 'Goodbye Earth People' - Foto: © 2014 by Schattenblick

Neigt sich das Anthropozän, kaum daß es ausgerufen wurde, bereits seinem Ende zu?
Foto: © 2014 by Schattenblick


Fußnoten:

[1] Eddie Bautista, La Tonya Crisp-Sauray und Bill McKibben, "Why We March - Stepping Forth for a Planet in Peril", Tomdispatch.com, 14. September 2014

http://www.tomdispatch.com/post/175894/tomgram%3A_bautista%2C_crisp-sauray%2C_and_mckibben%2C_a_future_to_march_for/#more

24. September 2014