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BERICHT/346: Trumps Amerika - Liegenschaftskriege ... (SB)


Vom Bauunternehmer zum Immobilienmogul und vom Reality-Fernsehstar zum Präsidenten der Vereinigten Staaten - so sieht der einzigartige Lebenslauf Donald Trumps aus. Der 1946 im New Yorker Stadtteil Queens geborene Sohn Fred Trumps hat die Welt auf den Kopf gestellt und alle vermeintlichen Experten zu Deppen gemacht, als er 2016 im Kampf um den Einzug ins Weißes Haus, gleich bei seinem allerersten Gang in die Politik, nicht nur bei den Vorwahlen die gesamte republikanische Konkurrenz, sondern in der Endrunde auch noch die ehemalige First Lady, Senatorin und Außenministerin Hillary Clinton von den Demokraten bezwang. Der Aufstieg Trumps zum mächtigsten Mann der Welt wäre ohne kriminelle Energie in ungewöhnlichem Ausmaß nicht möglich gewesen. Die Rechnung für Trumps zahlreiche Konkurse mußten stets andere bezahlen. Viele Subunternehmen sahen sich nach erledigtem Auftrag um die vereinbarte Leistungssumme betrogen und gingen deshalb pleite. Mit fast allen Geschäftspartnern, die Trumps Projekte finanzierten - ob ganz oder teilweise - hat sich das Großmaul aus New York irgendwann überworfen. Wenn es den Geprellten gelang, gerichtlich ein Gutteil ihrer Investition zurückzuerlangen, konnten sie sich glücklich schätzen. Mit einem kurzen Gang durch die Geschichte möchte der Schattenblick an dieser Stelle den Prozessionsweg Trumps von Queens über Manhattan in die imperiale Hauptstadt Washington D. C. nachzeichnen.



Das Grand Hyatt an der 42. Straße, davor Fußgänger, Autoverkehr und ein Treppeneingang zum U-Bahn-System der Grand Central Station - Foto: © 2019 by Schattenblick

Das New Yorker Grand Hyatt Hotel
Foto: © 2019 by Schattenblick

Das Grand Hyatt New York, einst das Commodore Hotel, liegt an der 42th Street, gleich neben dem klassischen Prachtbahnhof Grand Central. 1977 kaufte die Trump Organization zusammen mit der Hotelkette Hyatt die einstige Vorzeigeherberge zu äußerst günstigen Bedingungen - dank der engen politischen Beziehungen Fred Trumps zum damaligen New Yorker Bürgermeister Abraham Beame - und ließ das Objekt für 100 Millionen Dollar aufwendig renovieren. Für Ruhe und Ordnung an der Großbaustelle sorgten Schergen der Mafiafamilien Genovese und Gambino, die zu den wichtigsten Kunden des berüchtigten Winkeladvokaten Roy Cohn gehörten, der einst die rechte Hand des Kongreßabgeordneten Joe McCarthy bei dessen "Kommunistenjagd" der fünfziger Jahre gewesen war und später zum wichtigsten Lehrmeister des Emporkommlings Donald Trump werden sollte. Mit dem Großvorhaben Grand Hyatt schaffte Trump den Sprung aus den biederen Vorortbezirken Queens und Brooklyn in die Prestigewelt des New Yorker Immobiliensektors von Manhattan. Bei der Neueröffnung des Grand Hyatt 1980 nannte das American Institute of Architects die Beseitigung der kunstvollen Steinfassade des Commodore Hotels durch ein Meer von schwarzem Glas eine "absolute und unentschuldbare Schande". 1996 verkaufte Trump seine fünfzigprozentige Beteiligung am Grand Hyatt, die ihn ursprünglich nur einen Dollar gekostet hatte, für 142 Millionen Dollar.


Totalansicht des imposanten Trump Tower - Foto: © 2008 by Martin Dürrschnabel, freigegeben nach Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic

Trump Tower - Wohnort und Machtzentrale von The Donald
Foto: © 2008 by Martin Dürrschnabel, freigegeben nach Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic

Der 58stöckige Trump Tower wurde von 1980 bis 1982 errichtet. Im Sommer und Herbst 1980 waren hier an der Fifth Avenue, Ecke 56. Straße, im Herzen des teuren New Yorker Midtowns, rund 200 illegale Bauarbeiter aus Polen mit dem aufwendigen Abriß des Vorgängergebäudes beschäftigt. Ohne Schutzhelme, ohne Krankenversicherung und zu einem extrem niedrigen Lohn schufteten diese Männer sieben Tage die Woche zwischen 12 und 18 Stunden täglich. Wer aufmuckte wurde mit Abschiebung bedroht. Den Beton für Trumps neue Konzernzentrale lieferten Subunternehmen mit eindeutiger Gambino- und Genovese-Verbindung. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurden Wohnungen im Trump Tower für russische Oligarchen attraktiv.

Seit Jahren steht der Verdacht im Raum, daß über den Verkauf von teueren Luxusappartments gegen Bargeld ohne Angabe über dessen Herkunft - was in den USA völlig legal ist - im Trump Tower und den anderen New Yorker Immobilien der Firma sowie über die Kasinos, die Trump eine Zeitlang in Atlantic City im benachbarten New Jersey besaß, Geldwäsche im großen Stil betrieben wurde. Bis zum Einzug ins Weiße Haus Ende Januar 2017 lebte Trump in dem nach ihm genannten Turm mit seiner dritten Gattin Melania (geborene Knauss) und Sohn Barron. In seinem Büro im fünften Stock wurde ab 2004 die erfolgreiche Reality-Fernsehserie The Apprentice gedreht. In der protzigen Eingangshalle des Wolkenkratzers gab der Politneuling Trump am 16. Juni 2015 seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten formal bekannt.


Frontansicht des 41stöckigen, architektonisch klobigen Kushner-Gebäudes - Foto: © 2018 by oinonio, freigegeben nach Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic

666 Fifth Avenue - Vorzeigeobjekt der Baugruppe Kushner
Foto: © 2018 by oinonio, freigegeben nach Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic

Unweit des Trump Towers zwischen der 52. und 53. Straße befindet sich das Gebäude 666 Fifth Avenue. 2007 kaufte die Kushner-Gruppe die Immobilie für 1,8 Milliarden Dollar. Mit diesem Schritt wollte der neue, damals erst 26 Jahre alte Firmenvorsitzende Jared Kushner den Rückschlag der Verurteilung seines Vaters und Konzerngründers Charlie Kushner zwei Jahre zuvor wegen Korruption und Zeugenbeeinflussung überwinden und gleichzeitig den Sprung von New Jersey, wo die Kushners seit Jahrzehnten hauptsächlich mit dem Bau von Wohnsiedlungen für die Mittel- und Unterschicht befaßt waren, nach Manhattan schaffen. 2009 heiratete Jared Kushner Ivanka Trump, wobei die Verlobte, um die strenggläubigen Eltern des Gatten zu besänftigen, zum Judentum übergetreten ist.

Die große Finanzkrise, die 2008 über die Weltwirtschaft hereinbrach, brachte die Kushners in große Kreditschwierigkeiten. Viele Büroräume sowie Läden in 666 Fifth Avenue blieben unvermietet. Wegen unzureichender Einkünfte drohte die Immobilie an die Banken zurückzufallen. Als jedoch Trump überraschend Präsident wurde, fragte Jared Kushner 2017, inzwischen im Weißen Haus zum Sonderberater mit besonderer Verantwortung für den Nahen Osten aufgestiegen, bei den Kataris nach, ob diese bei der Refinanzierung eines fälligen Darlehens von 1,2 Milliarden Dollar behilflich sein könnten. Doch Doha winkte ab - worauf sich plötzlich das Herrscherhaus Al Thani von Saudi-Arabien als "Terrorstaat" an den Pranger gestellt sah. Nur mit Müh und Not konnte im Juni 2017 der damalige US-Außenminister Rex Tillerson, der von Kushners Intrige gegen Doha nichts gewußt haben soll, den gewaltsamen Einmarsch der Truppen Riads verhindern. Die Geschichte sollte jedoch ein glückliches Ende finden. Im August 2018 mietete die kanadische Investitionsfirma Brookfield, bei der der katarische Staatsfonds Mehrheitseigner ist, 666 Fifth Avenue für 100 Jahre und bezahlte für mehr als eine Milliarde Dollar im voraus. Die Kushners waren ihre Schulden auf einen Schlag los und blieben Eigentümer ihres liebgewonnenen Firmensitzes.


Blick von unten auf den gemeinsamen Sitz von News Corporation und 21st Century Fox - Foto: © 2019 by Schattenblick

1211 Avenue of the Americas
Foto: © 2019 by Schattenblick

In nächster Nähe zum Trump Tower und zu 666 Fifth Avenue findet man an 1211 Avenue of the Americas den Hauptsitz der News Corporation des Australo-Amerikaners Rupert Murdoch. Seit den Tagen Margaret Thatchers und Ronald Reagans übt in der englischsprachigen Welt niemand mehr politischen Einfluß als dieser Mann aus, den das britische Satireblatt Private Eye den "Dirty Digger" getauft hat. Der reaktionäre Medienzar ist in Großbritannien so mächtig, daß der Sozialdemokrat Tony Blair im Vorfeld der Parlamentswahlen 1997 extra zu Murdochs Privatinsel vor der Küste Queenslands flog, um den Segen des Zeitungsmachers für seinen eventuellen Aufstieg zum Premierminister einzuholen. In den achtziger Jahren hat Murdochs New York Post mit Skandalgeschichten über Trump den publicity-geilen Baulöwen zum Titelseitenhelden gemacht. 2013 wurde aus News Corp. die Film- und Fernsehsparte unter dem Namen 21st Century Fox ausgelagert. Gleichwohl hat bis heute Donald Trump von keinem Medium mehr öffentliche Unterstützung als von Murdochs chauvinistisch-rassistischem Nachrichtensender Fox News erfahren. Übrigens hatten die Sender und Zeitungen Murdochs in Großbritannien großen Anteil am Sieg der EU-Gegner bei der Brexit-Abstimmung im Juni 2016. Und die ständige Einmischung des bestens vernetzten Verlegers in die Politik seines australischen Heimatlandes ist auch der Hauptgrund, warum seit rund zehn Jahren Canberra als "Putschhauptstadt der westlichen Industriewelt" gilt.


Plaza Hotel samt Vorplatz an der Fifth Avenue, Ecke 58. Straße, davor Fußgänger und Imbißbude - Foto: © 2019 by Schattenblick

Das New Yorker Plaza Hotel
Foto: © 2019 by Schattenblick

Das 1907 gebaute, an der Ecke Fifth Avenue, Central Park South gelegene, denkmalgeschützte Plaza ist die Grande Dame unter den Fünf-Sterne-Hotels von New York. 1988 kaufte Donald Trump das Plaza für 388 Millionen Dollar von der Hotelkette Westin und setzte seine erste Frau Ivana (geborene Zelnickova), Mutter seiner Söhne Donald jun., Eric sowie seiner Tochter Ivanka, als Geschäftsführerin ein. 1991 trennten sich The Donald und Ivana nach einem äußerst schmutzigen Scheidungskrieg, der von den New Yorker Boulevardblättern über Monate genüßlich ausgeschlachtet worden war. 1993 feierte Trump zusammen mit 1000 Angehörigen der New Yorker High Society die Hochzeit mit seiner vordem nicht ganz so heimlichen Geliebten, Marla Maples, im großen Ballsaal des Plaza. 1995 booteten die Gläubigerbanken Trump aus und machten gegen eine Investition von 325 Millionen Dollar den saudischen Prinzen Al Walid Bin Talal zum Mehrheitseigner der begehrten Immobilie.


Trump International Hotel and Tower, davor der Columbus-Kreisel samt Fußgängern und Autoverkehr - Foto: © 2019 by Schattenblick

Trump International Hotel and Tower
Foto: © 2019 by Schattenblick

1994 kaufte Trump das ehemalige Gulf and Western Building an der Südwestecke des Central Park und ließ es über drei Jahre für 230 Millionen Dollar entkernen und komplett sanieren. Daraus ist das 44stöckige Trump International Hotel and Tower geworden. Die Hotelanlage geht nur bis zum 17. Stockwerk. Darüber befinden sich Luxuswohnungen. Die Preise für eine Übernachtung in dem Fünf-Sterne-Hotel beginnen bei 500 Dollar. Wegen des Standorts direkt an einem der Haupteingänge zum Central Park sowie am Verkehrsknotenpunkt Columbus Circle finden vor diesem Trump-Objekt regelmäßig von der Polizei genehmigte Proteste gegen den 45. Präsidenten der USA und dessen Politik statt.


Das im französisch-neoklassischen Stil gebaute Townhouse Epsteins - Foto: © 2019 by Schattenblick

Epsteins Horrorhaus - Number 9 East 71st Street
Foto: © 2019 by Schattenblick

Auf der anderen, östlichen Seite des Central Park, einen Steinwurf von der Fifth Avenue entfernt, findet man in der 71. Straße das ehemalige Townhouse des vermeintlichen "Anlageberaters" Jeffrey Epstein. Das stilvolle, in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtete Gebäude gilt mit einem geschätzten Wert von 77 Millionen Dollar als "teuerste Wohnung" New Yorks. Das siebenstöckige Haus soll - wie das Anwesen Epsteins auf seiner Privatinsel in der Karibik - überall mit versteckten Kameras und Mikrophonen versehen sein, um die Teilnehmer jener Sexorgien, die hier jahrelang stattfanden, "in flagranti" zu erwischen und sie erpreßbar zu machen. Zu den früheren "Freunden" Epsteins gehören einstige Partylöwen wie Donald Trump, Bill Clinton, Prince Andrew aus Großbritannien und viele andere mehr. Hinter Epsteins Machenschaften im Bereich "Mädchenhandel" wird der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad - allein oder in Zusammenarbeit mit der CIA - vermutet. Der bereits 2008 in Florida wegen Prostitution und Sex mit Minderjährigen verurteilte Epstein ist am 10. August unter mysteriösen Umständen in New Yorker Untersuchungshaft unter bislang ungeklärten Umständen "gestorben", was enorme Erleichterung in gewissen Kreisen ausgelöst haben dürfte.


Blick auf den Trump World Tower vom UN-Hauptquartier aus, am unterem Bildrand Bäume und Straßenverkehr - Foto: © 2019 by Schattenblick

Trump World Tower
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Am Ostufer von Manhattan, schräg gegenüber vom UN-Hauptquartier an der Upper East Side zwischen der 47. und 48. Straße, steht der Trump World Tower. Der 72stöckige, 300 Millionen Dollar teuere Wolkenkratzer wurde zwischen 1999 und 2001 erbaut. Finanziert wurde das wegen ästhetischer Mängel umstrittene Projekt von der Deutschen Bank und der Bayrischen Hypo- und Vereinsbank. Bis zur Errichtung des 21st Century Tower in Dubai galt der Trump World Tower als höchster Apartmentblock der Welt. Nach der Fertigstellung verlief der Verkauf der Edelwohnungen schleppend. Deswegen hatten diejenigen, die sich früh dort einkauften, bei Trump einen Stein im Brett. Dies gilt insbesondere für das Königreich Saudi-Arabien, das gleich zur Eröffnung des Wohnblocks für 4,5 Millionen Dollar das gesamte 45. Stockwerk als neues Zuhause für seine UN-Diplomaten kaufte.

Auch die konservative Politikberaterin Kellyanne Conway und der Anwalt Michael Cohen gehörten zu den ersten Bewohnern des Trump World Towers. Während Conway als Wahlkampfleiterin Trump 2016 zur Präsidentschaft verhalf und seit 2017 als dessen Chefberaterin im Weißen Haus tätig ist, fiel Cohen in Ungnade. 2006 war der umtriebige Jurist Vizepräsident der Trump Organization und Privatanwalt von The Donald höchstpersönlich geworden. In letztgenannter Funktion machte Cohen für Trump die Drecksarbeit, indem er potentielle Kläger mit Drohungen unter Druck setzte, Geschichten über Sexaffären Trumps mit Models und Pornodarstellerinnen gegen Schweigegeld unterdrückte und vieles mehr. Wegen Steuerhinterziehung und Falschaussage unter Eid vor dem Kongreß verbüßt Cohen seit Ende 2018 eine dreijährige Freiheitsstrafe. Wegen Cohens reichlich spät einsetzender Reumütigkeit und Aussagebereitschaft gegen Trump spricht letzterer von seinem einst "loyalsten" Untergebenen nur noch als "Ratte".


Frontalansicht des monumental wirkenden Old Post Office and Clock Tower von der gegenüberliegenden Seite der Pennsylvania Avenue - Foto: © 2019 by Schattenblick

Das frühere Hauptpostamt Washingtons, heute das Trump Hotel in der US-Hauptstadt
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Das Old Post Office and Clock Tower an der berühmten Pennsylvania Avenue in Washington, die Kongreß und Weißes Hause verbindet, wurde zwischen 1887 und 1899 errichtet. 2013 pachtete die Trump Organization das denkmalgeschützte Gebäude für drei Millionen Dollar jährlich auf 60 Jahre und verwandelte es für 212 Millionen Dollar in ein Fünf-Sterne-Hotel mit 217 Zimmern. Die feierliche Eröffnung fand im Oktober 2016 statt. Seit 2017 laufen mehrere Klagen, darunter eine des Kongresses, gegen den amtierenden US-Präsidenten, weil er angeblich durch seine nicht ruhende Beteiligung am Trump International Hotel Washington sowohl gegen Antikorruptionsgesetze als auch die US-Verfassung verstößt, die eine strikte Trennung von öffentlichem Amt und privaten Geschäftsinteressen vorsieht. Viele ausländische Besucher in der US-Hauptstadt - diplomatische Delegationen ebenso wie Konzernvertreter - übernachten deshalb im Alten Postgebäude, weil sie genau wissen, daß dies von der Trump-Regierung positiv registriert wird.


Die FBI-Zentrale, ein Relikt der hyperfunktionalen Architektur der siebziger Jahre - Foto: © 2019 by Schattenblick

Das nach FBI-Gründer J. Edgar Hoover benannte Hauptquartier der US-Bundespolizei
Foto: © 2019 by Schattenblick

Die FBI-Zentrale, offiziell J. Edgar Hoover Building genannt, liegt ebenfalls an der Pennsylvania Avenue. Von Gerald Ford 1975 feierlich eröffnet, gilt der Komplex inzwischen als überaltert und stark renovierungsbedürftig. Deshalb empfahl während der Amtszeit von Barack Obama eine zuständige Expertenkommission den Bau eines neuen, größeren und hochmodernen FBI-Hauptquartiers am Stadtrand von Washington. Die Kosten des Vorhabens sollten zum Teil durch den Verkauf des begehrten bisherigen Grundstücks im Herzen der US-Hauptstadt an eine Gruppe, die dort ein Hotel bauen und betreiben wollte, gedeckt werden. Statt dessen entschied sich im Februar 2018 die für Bundesliegenschaften zuständige General Service Administration (GSA) für eine teurere Variante - einen Neubau an Ort und Stelle. Wenige Monate später stellte sich heraus, daß Trump selbst für den Sinneswandel der GSC in der Frage der neuen FBI-Zentrale gesorgt hat, weil er in unmittelbarer Nähe seines eigenen Hotels keine Konkurrenz haben wollte.


26. August 2019


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