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ARBEIT/446: Fachtagung - Mehr gesellschaftliche Anerkennung und Rechte für Hausangestellte (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 21.02.2011

Fachtagung: Mehr gesellschaftliche Anerkennung und Rechte für Hausangestellte


Rechte und Schutz von Arbeitnehmerinnen in der Hausarbeit müssen laut Experten durch ein internationales Abkommen gestärkt werden. "Wir hoffen sehr und sind optimistisch, dass im Juni 2011 die von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) initiierte UN-Konvention zur menschenwürdigen Arbeit für Hausangestellte beschlossen und dann von den Mitgliedstaaten ratifiziert wird, denn dies bedeutet eine Gleichstellung der Hausangestellten als Arbeitnehmerinnen mit allen Schutzrechten", betonte Karin Pape vom Internationalen Netzwerk für Hausangestellte (IDWN) auf der Fachtagung "Menschenwürdige Arbeit für Haushaltsangestellte- eine Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Solidarität" der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Dienstag in Köln. Llanquiray Painemal von R.E.S.P.E.C.T., einem Netzwerk von Hausangestellten in Europa, forderte, Hausarbeit endlich als "gesellschaftlich bedeutende Arbeit" anzuerkennen, "auch wenn sie von Migrantinnen ausgeübt wird".

"Auch unabhängig von gesetzlichen Schritten haben diese Frauen ein Recht auf humane Arbeitsbedingungen mit gerechter Entlohnung, geregelten Arbeitszeiten, Anspruch auf Freizeit und Erholungsurlaub sowie soziale und gesundheitliche Absicherung", so Sabine Harles von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Sie forderte eine gesellschaftliche Diskussion über soziale und rechtliche Standards von Migrantinnen in privaten Haushalten. Auch der Weltgebetstag der Frauen, der 2012 aus Malaysia kommt, werde besonders auf die Lage der Hausangestellten in diesem Land hinweisen.

Laut Internationaler Arbeitsorganisation (IAO) stellen Hausangestellte zwischen 5 und 9 Prozent der gesamten Beschäftigung in Entwicklungsländern und bis zu 2,5 Prozent in industrialisierten Ländern. Obwohl die überwiegend weiblichen Hausangestellten erheblich zum Bruttonationaleinkommen beitragen, werden ihnen vielerorts aufgrund fehlender oder unzureichender Gesetze selbst minimale Errungenschaften zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vorenthalten. Verletzung der Menschenrechte und Missbrauch von Abhängigkeiten sind für viele Hausangestellte eine tägliche Gefahr und Erfahrung.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 024 vom 21. Februar 2011
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2011