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ARBEIT/467: Langzeitarbeitslose brauchen intensive Förderung (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 23. September 2011

Arbeitsmarktinstrumente: Abschließende Lesung heute [23.09.2011] im Bundestag

Langzeitarbeitslose brauchen intensive Förderung


Berlin, 23. September 2011. Aus Anlass der heutigen Abstimmung zum "Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt" im Bundestag fordert der Deutsche Caritasverband (DCV) erneut, eine intensive Förderung von langzeitarbeitslosen Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und sozialen Problemen nicht aufzugeben. Die aktuelle Studie der Bundesagentur für Arbeit zur Sockelarbeitslosigkeit zeigt, dass es trotz einer besseren Lage am Arbeitsmarkt gerade für diese Gruppe ohne intensive Förderung kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt gibt.

"Die geplanten Änderungen im Bereich der öffentlich geförderten Beschäftigung führen dazu, dass diese Personen oft nur noch in sehr arbeitsmarktfernen Maßnahmen gefördert werden, die keinen Bezug zur realen Arbeitswelt haben", befürchtet Caritas-Präsident Neher. Auch der DCV sieht die Gefahr der Verdrängung von regulärer Arbeit durch öffentlich geförderte Beschäftigung. Nach Auffassung der Caritas kann dieser Gefahr jedoch vorgebeugt werden, wenn die Arbeitsmarkakteure vor Ort in die Entscheidung über die Bereitstellung öffentlich geförderter Beschäftigung einbezogen werden. "Dies scheint sinnvoller als die gesetzliche Festschreibung von praxisfernen Kriterien", so Neher. Der DCV hatte sich für diese Lösung eingesetzt. Hier ist erneut eine Chance verpasst worden.

Das Gesetz sieht eine sogenannte "Freie Förderung" vor, durch die Langzeitarbeitslose und Jugendliche mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen mit innovativen Maßnahmen gefördert werden können. "Wichtig ist, dass die betroffenen langzeitarbeitslosen Jugendlichen und Erwachsenen eine ganzheitliche Unterstützung erhalten, die eine kontinuierliche Begleitung und individuelle Qualifizierung einschließt", macht Neher deutlich.

Die Bundesagentur für Arbeit sei jetzt gefordert, die Umsetzung des Gesetzes so zu gestalten, dass eine passgenaue Förderung möglich werde. "Gerade in Zeiten, in denen die allgemeine Arbeitsmarktlage gut ist, muss es gelingen, Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen oder hohem Bedarf an Qualifizierung durch eine aktive Arbeitsmarktintegration in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren", fordert Neher.


Kontakt:
Dr. Birgit Fix
Referentin für Arbeitsmarkt- und Armutsfragen
E-Mail: birgit.fix@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. September 2011
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2011