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JUGEND/274: "Wir müssen die Lebenswelt unserer Kinder besser verstehen" (BMBF)


Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - 20.03.09

Bundesministerin von der Leyen:
"Wir müssen die Lebenswelt unserer Kinder besser verstehen"


Bundeskonferenz für Erziehungsberatung bietet im Auftrag des Bundesfamilienministeriums Expertenchats zu "Virtuelle Lebenswelten" für Jugendliche und Eltern an

Aus Anlass des Amoklaufs von Winnenden hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) beauftragt, eine Serie von Chats für Jugendliche und Eltern zum Thema "Virtuelle Lebenswelten" anzubieten.

"Wenn wir die Warnsignale, die Jugendliche aussenden, früher wahrnehmen und früher erkennen wollen, müssen wir ihre Lebenswelten besser verstehen. Was auffällt, ist, dass die Jugendlichen, wenn sie sich in ihren Chatrooms bewegen, keinerlei Anlaufstelle haben, wenn sie Hilfe brauchen, wenn ihnen etwas unheimlich ist, wenn sie merken, dass sie von Problemen überwältigt werden. Sie brauchen so etwas wie eine 110 im Netz, für den Fall, dass sie Warnsignale anderer mitbekommen. Onlineberatung und moderierte Gruppenchats im Netz können eine Schnittstelle zwischen der Welt des Internets und den Angeboten der Erziehungsberatung und Jugendhilfe sein. Auch viele Erwachsenen müssen dazulernen, welche Bedeutung die virtuelle Welt für unsere Kinder hat", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Die Möglichkeit mit Expertinnen und Experten über die schrecklichen Geschehnisse zu diskutieren soll insbesondere Schülerinnen und Schülern sowie Eltern helfen, Ängste und Befürchtungen zu verarbeiten. Sie erhalten in den Themenchats die Gelegenheit, ihre Fragen offen mit Gleichaltrigen und Fachleuten zu besprechen. Ziel ist auch, das Bewusstsein dafür zu schulen, dass man den Gefahren des Internets nicht hilflos gegenübersteht und dass es Möglichkeiten gibt, zu handeln.

Die Chatreihe "Virtuelle Lebenswelten" der bke-Onlineberatung wird am Montag, den 23. März für Jugendliche mit dem Thema "Ego-Shooter, Cyber-Mobbing, Amoklauf - die verzwickte virtuelle Welt" starten. Die Kriminologin Karoline Roshdi und der Psychiater Prof. Dr. Adler werden mit Jugendlichen hierüber ins Gespräch kommen. Am Mittwoch, den 25. März wird Tom Westerholt (Redakteur von 1LIVE) zum Thema: "Computerspiele - für die einen Ursache von Gewalt, für die anderen Entspannung und Ablenkung" mit Jugendlichen diskutieren und die bke-Expertin wird am Donnerstag, den 26. März die Reihe für Jugendliche in dieser ersten Woche mit einem Chat zum Thema "Virtuell zusammen stehen - taugt das Internet, um belastende Erlebnisse zu verarbeiten?" beenden. Für Eltern findet am Dienstag, den 24. März ein Chat zum Thema "Computerspiele und Amok - gibt es direkte Zusammenhänge?" mit Herrn Prof. Dr. Egg statt und am Freitag, den 27. März können Eltern mit Herrn Dr. Robertz zum Thema "Gewalt an Schulen - wie kommt es zu Amokläufen bei Schülern?" diskutieren.

Über die Portalseite www.bke-beratung.de gelangen Jugendliche und Eltern auf das jeweilige Beratungsangebot. Die Beteiligung an den Chats ist anonym und kostenlos für registrierte Teilnehmer möglich. Eine Registrierung kann bis zu einer Stunde vor Beginn des Chats noch rechtzeitig erfolgen. Die Uhrzeit der Chats sowie alle weiteren Themen und Termine erfahren Sie unter www.bke-jugendberatung.de und www.bke-elternberatung.de.

Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. ist der Fachverband für Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung in der Bundesrepublik Deutschland. Seit dem Jahr 2000 bietet die bke eine kostenlose und anonyme Onlineberatung für Jugendliche und Eltern an, die mittlerweile von über 35.000 registrierten Nutzern in Anspruch genommen wird. Finanziert wird die Internetberatung von allen 16 Bundesländern, die über freie und kommunale Träger der Kinder- und Jugendhilfe qualifizierte Beratungsfachkräfte zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bke-beratung.de.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20.03.2009
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Alexanderstraße 3, 10178 Berlin
Telefon: 03018/ 555 - 0, Telefax: 03018/ 555 - 4400
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Internet: bmfsfj.bund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2009