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ORGANISATION/271: Familienreport 2012 - Caritas-Präsident fordert mehr Zeit für Familien (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 16. Januar 2013

Familienreport 2012

Caritas-Präsident fordert mehr Zeit für Familien



Berlin, 16. Januar 2013. "Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit und ausreichend qualitativ hochwertige Betreuungsplätze für Kinder", fordert Caritas-Präsident Peter Neher mit Blick auf den Familienreport 2012, der heute vorgestellt wurde. Der Report zeigt auch, dass der Zeitdruck in Familien sehr groß ist, weil Familie und Beruf noch immer schwer vereinbar sind. Um die Rahmenbedingungen zu verbessern sind neben der Politik auch die Arbeitgeber gefordert. "Es müssen flexiblere Arbeitszeiten mit Hilfe von Zeitkonten ermöglicht werden. Zudem dürfen Teilzeitarbeitsplätze nicht als Karriere-Ende verstanden werden", betont Neher.

Für die Entwicklungschancen von Kindern sind gute Bedingungen in den Familien von zentraler Bedeutung. Die Politik muss deswegen das Armutsrisiko von Familien verringern und die Möglichkeit der sozialen Teilhabe aller sichern. Die Wahlfreiheit hinsichtlich der Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit sowie der Art der Betreuung von Kindern ist bei Eltern mit niedrigen Einkommen und bei Alleinerziehenden eingeschränkt. So sind viele Eltern, die nur über geringe Einkommen verfügen, wegen ihrer Kinder auf finanzielle Unterstützung angewiesen. "Die Gründung einer Familie darf nicht zum Armutsrisiko werden. Deswegen muss das Elterngeld weiterentwickelt werden und allen Eltern zu Gute kommen. Wir fordern, allen Familien unabhängig von der Art der Kinderbetreuung drei Jahre lang ein Elterngeld von 300 Euro monatlich zu zahlen", macht Neher deutlich. 300 Euro monatlich sollte für alle, auch für Grundsicherungsempfänger, anrechnungsfrei gezahlt werden.

Der Report macht deutlich, dass Familie in Deutschland nach wie vor für viele Menschen von großer Bedeutung ist und sich die Mehrheit der Jugendlichen eine eigene Familie wünscht. "Familienpolitik muss zur Querschnittspolitik werden. Alle politischen Entscheidungen sind am Kriterium der Familienverträglichkeit und Kinderfreundlichkeit zu messen", betont Neher. Nur so könne es langfristig gelingen, Familien zu stärken und in ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen.

Mit der Kampagne "Familie schaffen wir nur gemeinsam" setzt sich die Caritas in Deutschland in diesem Jahr in besonderer Weise für die Belange von Familien ein.

Mehr unter
www.caritas.de/familie

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Januar 2013
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
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Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2013