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AGRAR/1529: Entwicklung ländlicher Räume - Guten Absichten müssen mehr Taten folgen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 18. Januar 2012

Guten Absichten müssen mehr Taten folgen

DBV zum Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Entwicklung ländlicher Räume


Der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützt das Ziel der Bundesregierung, die ländlichen Räume unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Entwicklungspotenziale als eigenständige und attraktive Lebens- und Wirtschaftsräume zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Die im Fortschrittsbericht der Bundesregierung aufgeführten zahlreichen Initiativen, Projekte und Modellvorhaben finden die Anerkennung des landwirtschaftlichen Berufsstandes. Kritisch sieht der DBV, dass zwar das Maßnahmenspektrum zur Verbesserung der Wirtschaftsstrukturen in ländlichen Räumen über die beiden Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgaben mittlerweile ausgebaut wurde. Die Bundesmittel für die Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes' (GAK) und auch die Bundesmittel der Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung des regionalen Wirtschaftsstruktur' (GRW) seien in den letzten Jahren aber deutlich gekürzt worden. Zur Unterstützung der richtigen und wichtigen Ziele der Bundesregierung müssen deshalb die Gemeinschaftsaufgabenmittel wieder deutlich aufgestockt werden, fordert der DBV.

Als eine große Zukunftsherausforderung sieht der DBV die Sicherung von Fachkräften auch in der Landwirtschaft an. Deswegen muss die Landwirtschaft in allen Initiativen und Maßnahmen der Bundesregierung zur Sicherung und Förderung von Fachkräften voll mit eingebunden werden.

Zu der angestrebten Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen gehört mehr denn je eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen. Wenn die Menschen in vielen ländlichen Gebieten nicht weiter vor lahmen Bildschirmen sitzen sollen, muss die Bundesregierung das flächendeckende leistungsfähige Internet mehr als bisher forcieren und dazu die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, so die Mahnung des DBV.

Die im Fortschrittsbericht diskutierten Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenverbrauchs gehen nach Ansicht des DBV zwar in die richtige Richtung, um aber landwirtschaftliche Flächen wirkungsvoll schützen zu können, bedarf es eines wirksamen gesetzlichen Schutzes. Uneingeschränkt unterstützt der DBV die beabsichtigte Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Tourismus in ländlichen Räumen. Um dies tatsächlich bewerkstelligen zu können, bedarf es einer Tourismuskonzeption für die ländlichen Räume mit konkreten Maßnahmen wie im Koalitionsvertrag verankert. Davon aber ist die Bundesregierung inzwischen abgerückt und lässt stattdessen 'nur' eine Best-Practice-Studie erstellen. Auch kann und darf die Erschließung touristischer Potenziale nicht auf Naturtourismus reduziert werden, heißt es beim DBV.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Januar 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2012