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AGRAR/1723: Hohe Bodenpreise sind keine Preisblase (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 29. April 2015

Hohe Bodenpreise sind keine Preisblase

Rentenbank liefert Hintergrundinformationen zum Bodenmarkt


Gestiegene Preise auf dem Bodenmarkt belasten und verunsichern derzeit viele Landwirte. Sowohl Kauf- als auch Pachtpreise sind in manchen Regionen nahezu explodiert. Längst konkurrieren Landwirte mit Investoren außerhalb der Landwirtschaft um die wenigen verfügbaren Flächen. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte die Landwirtschaftliche Rentenbank im "Agrar Spezial" ihres Geschäftsberichts 2014 den Beitrag "Boden - begehrt, begrenzt, (un)bezahlbar".

"Kaum ein anderer Produktionsfaktor ist bedeutsamer für die Entwicklung der Agrarwirtschaft", erläuterte Vorstandssprecher Dr. Horst Reinhardt auf der Bilanzpressekonferenz. Die Rentenbank wolle daher mit ihrer umfangreichen Ausarbeitung Hintergrundinformationen liefern, die ein fundiertes Verständnis der aktuellen Debatten ermöglichten. Aus diesem Grund recherchierten die Agrarspezialisten der Bank ein breites Spektrum an Informationen, die vor allem die historischen, rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des Bodenmarkts abbilden.

Nach den Erkenntnissen der Landwirtschaftlichen Rentenbank gibt es ernst zu nehmende Argumente, die eher für eine marktorientierte Preisentwicklung sprechen, denn von einer durch Spekulationen getriebenen Preisblase, erklärte Reinhardt. Der Preisanstieg sei durch das niedrige Zinsniveau und die gestiegenen Grundrenten ökonomisch erklärbar, der Anstieg entspreche den ebenfalls gestiegenen Ertragserwartungen der Landwirte. Letztlich müssten bei der Beurteilung der Preisentwicklung auch starke regionale Unterschiede berücksichtigt werden und natürlich die individuelle wirtschaftliche Situation der kaufwilligen Betriebe.

"Unser Blick in die Historie zeigt: Bodenpreise kennen nicht nur eine Richtung", riet Reinhardt am Schluss all jenen zur Vorsicht, die auf einen weiterhin so starken Anstieg der Preise spekulierten und dabei womöglich ihre finanziellen Möglichkeiten außer Acht ließen. Schließlich seien die Bodenpreise signifikant von den volatilen Agrarpreisen abhängig und könnten nicht zuletzt auch stark von politischen Einflüssen bestimmt werden, wie ein Blick über die Grenzen nach Frankreich und Dänemark zeige.

Das ausführliche "Agrar Spezial" ist unter www.rentenbank.de online zu lesen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. April 2015
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Mai 2015

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