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ENERGIE/1528: Biogas - vielseitig einsetzbar für die Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 02 vom 10. Januar 2012

Biogas ist ein vielseitiger Energielieferant für die Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen
Parlamentarischer Staatssekretär Peter Bleser: "Auf Biogas können wir bei der Energiewende nicht verzichten"


Der Erzeugung von Biogas kommt im Energiepaket der Bundesregierung eine wichtige Rolle zu. Neben Wind- und Sonnenenergie ist Biogas nicht zuletzt aufgrund seiner Speichermöglichkeiten und flexiblen Nutzungsformen ein wichtiger Lieferant für erneuerbare Energie, der entscheidend dazu beiträgt, die ehrgeizigen Energieziele umzusetzen.


Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Peter Bleser, betonte heute auf der Jahrestagung des Fachverbandes Biogas in Bremen: "Auf das Multitalent Biogas können wir bei der Energiewende nicht verzichten." Derzeit erzeugen in Deutschland etwa 7.000 Biogasanlagen eine elektrische Leistung von rund 2.800 Megawatt. Sie liefern ausreichend Energie für mehr als fünf Millionen Haushalte und decken rund 3,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ab.

"Mit Hilfe der EEG-Novellierung 2012 kommen die Vorzüge dieses Energieträgers noch besser zum Tragen", sagte Bleser. So werden Biogasanlagen mit größeren Gasspeichern oder mehreren Blockheizkraftwerken, die ihre Stromproduktion steuern können und so eine sinnvolle Ergänzung zu anderen erneuerbaren Ressourcen mit schwankendem Angebot darstellen, künftig speziell gefördert. Seit Anfang 2012 gibt es die sogenannte Flexibilitätsprämie, die in Verbindung mit dem Marktprämienmodell die Differenzen zwischen der EEG-Vergütung und den höheren Investitionen für die steuerbare Energieproduktion ausgleicht.

Die Bundesregierung setze bei der Biogasproduktion jedoch nicht nur auf Strom, sondern auch auf Wärme und Kraftstoffe, betonte Bleser. "Alle drei Nutzungsarten werden technologieoffen gefördert. Nur so halten wir uns die Vorzüge der flexiblen Nutzung auch in Zukunft offen" sagte Bleser.

Heute sei noch nicht absehbar, in welchem Bereich künftig der größte Bedarf bestehen werde. Vor allem Kraftstoffe könnten eine wichtige Rolle spielen, da es dort bislang kaum erneuerbare Alternativen gibt. Hier könne Biomethan nicht zuletzt damit punkten, dass es gegenüber Biokraftstoffen der ersten Generation eine besonders hohe Flächeneffizienz aufweise.

Großes Potenzial zur Effizienzsteigerung gebe es vor allem im Wärmebereich: "Bessere Konzepte zur Wärmenutzung aus der Kraft-Wärme-Kopplung wirken sich äußerst günstig auf die Treibhausgasbilanzen aus und sparen Ressourcen", sagte Bleser und appellierte an die Betreiber, diese Möglichkeiten noch mehr auszuschöpfen. Die Mindest-Wärmenutzungs-Pflicht des EEG 2012 ziele in diese Richtung. Als weitere wichtige Strategie für den Klima- und Ressourcenschutz nannte Bleser die verstärkte Nutzung von Gülle und biogenen Reststoffen. Die Bundesregierung habe hier im EEG 2012 Anreize gesetzt. In Deutschland wird derzeit auf 2,45 Millionen Hektar Mais angebaut. Das entspricht etwa 20 Prozent der Ackerfläche. Der Großteil des Maises wird verfüttert. Nur rund ein Viertel, also gut 650.000 Hektar, wird für die Biogaserzeugung genutzt. Dennoch seien Alternativen zum Mais gefragt, so der Parlamentarische Staatssekretär. Das BMELV unterstützt über den Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), zahlreiche Projekte zu neuen Energiepflanzen. Außerdem stellt die Fachagentur Informationen zu den Ergebnissen bereit.

Weitere Anlaufstellen sind die Regionalen Bioenergieberatungsstellen. Einige der 25 Bioenergie-Regionen aus einem gleichnamigen Wettbewerb des BMELV haben ebenfalls Informationsstellen eingerichtet. Die "BIOGAS", die Jahrestagung und Fachmesse des Fachverbandes Biogas, findet noch bis zum 12. Januar im Messezentrum Bremen statt. Neben einem umfangreichen Fachprogramm mit Vorträgen und Workshops präsentieren rund 430 Aussteller ihre Dienstleistungen und Produkte.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 02 vom 10.01.2012
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2012