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FINANZEN/063: Kriterien des FairWordFonds beinhalten Fragen an Unternehmen (Südwind e.V.)


SÜDWIND e.V. - 18. März 2010

Kriterien des FairWordFonds beinhalten Fragen an Unternehmen

SÜDWIND an Kriterienentwicklung beteiligt


Berlin, 18.03.2010 - Heute haben die KD-Bank für Kirche und Diakonie und die GLS-Bank den FairWorldFonds vorgestellt. Zusammen mit Brot für die Welt und Experten aus Entwicklungsländern hat SÜDWIND den Kriterienkatalog für diesen Fonds entwickelt, der besonders entwicklungspolitische Aspekte berücksichtigt. "Mit diesen Kriterien stellen Investoren Fragen an Unternehmen", sagte Antje Schneeweiß von SÜDWIND. "So wird beispielsweise gefragt, wie Unternehmen mit Tochtergesellschaften und Zulieferern in Entwicklungs- und Schwellenländern die spezielle Situation der Frauen in diesen Ländern berücksichtigen. Oder in welchem Maße die in Entwicklungs- und Schwellenländern erwirtschafteten Gewinne auch dort reinvestiert werden."

Bei der Auswahl der Herausgeber festverzinslicher Wertpapiere wie zum Beispiel Staaten geben die Kriterien Orientierung, ob eine hohe Bereitschaft besteht, sich internationalen Abkommen zur Friedenssicherung, zur Reduzierung von Umwelt- und Klimaschäden und vor allem zur Entwicklungsförderung anzuschließen.

Schneeweiß machte deutlich, dass die internationalen Finanzmärkte bereits vor der Finanzkrise ein instabiles System waren, das durch seine Krisenanfälligkeit Ungerechtigkeit verschärft. Die Kriterien berücksichtigen daher auch langfristige Investitionen und schließen Spekulationen mit Derivaten und Devisen aus.

Das Ziel des Fonds ist es, sozialverantwortliches Handeln auch auf Kapitalmärkte zu übertragen. "So wie die Auswahl eines fair gehandelten Produkts mittlerweile das Kaufverhalten vieler Menschen im Einzelhandel bestimmt, so können auch Anleger und Investoren Einfluss auf die Auswahl ihrer Anlageprodukte ausüben und damit Anreize für eine gerechtere Gestaltung wirtschaftlicher Verhältnisse geben", sagte Antje Schneeweiß.

Nachhaltige Geldanlagen seien eine Erfolgsgeschichte. Nachdem zu Beginn der neunziger Jahre die Beantwortung von Fragen zu sozialen und ökologischen Aspekten in Unternehmen zumeist unmöglich war, werben heute viele Konzerne damit, dass sie die Nachhaltigkeitsprüfung bestimmter Nachhaltigkeits-Indices oder Fonds bestanden haben.

Der überwiegende Teil der Kriterien dieser Indices und Fonds ziele auf ökologische und soziale Themen, die Menschen in Industrieländern betreffen. SÜDWIND setzt sich dafür ein, dass dieser Erfolg nun auch für entwicklungspolitische Themen genutzt werden soll.


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Quelle:
SÜDWIND e.V. - 18. März 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2010