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GEWERKSCHAFT/1084: Angebot für Servicegesellschaften im Deutsche-Bank-Konzern gefordert (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. Dezember 2014

ver.di fordert abschlussfähiges Angebot für die Servicegesellschaften im Deutsche-Bank-Konzern - Arbeitsniederlegungen nicht ausgeschlossen



Berlin, 01.12.2014 - "Die Beschäftigten der Servicegesellschaften aus der Deutschen Bank und der Postbank erwarten kurzfristig die Vorlage eines substanziellen Angebots ihrer Arbeitgeber und sind hoch motiviert, dieser Erwartungshaltung auch durch Arbeitsniederlegungen Nachdruck zu verleihen", betont Christoph Meister, Bundesvorstandmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Dass die Beschäftigten dazu bereit seien, hätten sie in Betriebsversammlungen deutlich gemacht.

Hintergrund ist die ergebnislose zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche. Die Arbeitgeber hatten dabei im Zusammenhang mit einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen Forderungen gestellt, die Verschlechterungen für die Beschäftigten bedeuten würden. Zur Forderung nach dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bieten die Arbeitgeber unverändert lediglich eine dreimonatige Frist bis zum ersten April 2015 an.

"Wenn die Bank ernsthaft an dem Abschluss eines Tarifvertrages zur Harmonisierung der Arbeitsbedingungen interessiert ist, dann ist es nach vielen Stunden des ergebnislosen Verhandelns jetzt an der Zeit, ein abschlussfähiges Angebot einschließlich eines langfristigen Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen vorzulegen. Nur mit der rechtssicheren Grundlage eines einheitlichen Tarifvertrages erlangen die Planungen der Bank Glaubwürdigkeit", so Meister. Durch aufwändig gestaltete Broschüren und Mitarbeiterevents versuche die Deutsche Bank, eine gemeinsame Identität der Beschäftigten in den unterschiedlichen Unternehmen der Holding zu schaffen. "Das wird nicht gelingen, solange sie am Tarifverhandlungstisch bei den Arbeitsbedingungen eine Einigung auf jeweils niedrigstem Niveau anstrebt", kritisierte der Gewerkschafter.

ver.di fordert für die rund 10.000 Beschäftigten der PBC Banking Services GmbH einen neuen Tarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen auf der Grundlage des Postbank-Tarifvertrages regelt. Bereits im September 2012 haben Deutsche Bank und ver.di verabredet, dass die Gehaltsstrukturen in den Deutsche-Bank-Gesellschaften abgelöst werden müssen. Die tragfähige Basis dazu müsse der bisher im Konzern verhandelte Postbank-Tarifvertrag sein, so das ver.di-Bundesvorstandsmitglied. Seit September 2012 habe ver.di auf dieser Basis die Tarifverträge in den Deutsche-Bank-Gesellschaften weiter entwickelt. Diese Fortschritte müssen sich in dem Tarifvertrag für die PBC Banking Services GmbH wiederfinden.

Darüber hinaus fordert ver.di Sicherheit im Wandel für die Beschäftigten durch eine langfristige Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2020. Die bestehende Befristung läuft am 31. Dezember 2014 aus. "Zu diesem Datum müssen die Arbeitgeber eine neue Schutzregelung und ein abschlussfähiges Angebot liefern. Ansonsten provoziert die Bank eine Eskalation", betont Meister.

In der PBC Banking Services sind die Servicegesellschaften aus der Deutschen Bank und der Postbank zusammengefasst. Im Einzelnen geht es um folgende Gesellschaften: BCB AG, PBC Service GmbH, PB Service GmbH, KEBA GmbH, Deutsche Postbank Direkt GmbH, Telefonservice Gesellschaft Deutsche Bank mbH, DB Kreditservice GmbH, die BHW Kreditservice GmbH sowie VÖB-ZVD Prozessing GmbH. In diesen Gesellschaften konzentriert der Deutsche-Bank-Konzern die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Kontoführung, die Kreditsachbearbeitung und das Telefonbanking.

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Quelle:
Presseinformation vom 01.12.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2014