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GEWERKSCHAFT/225: Kaufhof-Vorstand will Beschäftigte zur Kasse bitten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. April 2010

Kaufhof-Vorstand will Beschäftigte zur Kasse bitten


Berlin, 16.04.2010 - Als "ebenso unverfroren wie unverständlich" weist die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Margret Mönig-Raane, Pläne der Kaufhof-Unternehmensleitung nach einer Arbeitszeitverlängerung für die rund 21.000 Kaufhof-Beschäftigten auf bis zu 42 Stunden in der Woche zurück.

Entsprechende Forderungen hatten Vertreter der Unternehmensleitung gegenüber dem Gesamtbetriebsrat und Gewerkschaftsvertretern aufgestellt: "Das ist eine Lohnsenkung durch die Hintertür und vollkommen inakzeptabel", stellte Mönig-Raane klar. Die Ertragslage bei der Warenhauskette sei gut. Mit dem Versuch, über eine Arbeitszeitverlängerung Personalkosten zu senken, solle die Metro-Tochter lediglich für den geplanten Verkauf an einen Investor "aufgehübscht" werden. "Angesichts der guten wirtschaftlichen Situation von Kaufhof sollte eine Beschäftigungssicherung selbstverständlich sein und nicht mit einem hohen Preis für die Beschäftigten versehen werden, die diesen Erfolg durch ihren hervorragenden Einsatz ermöglichen", forderte Mönig-Raane.

Auch eine von der Unternehmensführung in Aussicht gestellte verbesserte Ausbildungs- und Übernahmequote diene nur dem Zweck, den Beschäftigten Sand in die Augen zu streuen: "Diese vermeintliche Gegenleistung ist angesichts der demographischen Entwicklung ohnehin notwendig und sollte für ein Unternehmen dieser Größe aus sozialpolitischen Gründen ohnehin verpflichtend sein", sagte Mönig-Raane. Statt die Beschäftigten zu verunsichern und die Tarifverträge im Einzelhandel zu gefährden, solle sich das Kaufhof-Management lieber darauf konzentrieren, durch eine langfristige Beschäftigungszusage und die Tarifbindung Perspektiven für die Zukunft des personalintensiven Warenhausgeschäftes zu schaffen.


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Quelle:
Presseinformation vom 16.04.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2010