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GEWERKSCHAFT/297: Tarifeinigung mit Lufthansa unter Dach und Fach (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 27. Juli 2010

Tarifeinigung mit Lufthansa unter Dach und Fach


Berlin, 27.07.2010 - Die Tarifvereinbarung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Lufthansa für die rund 50.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie bei Lufthansa Systems, der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo ist von der ver.di-Tarifkommission bestätigt worden. "Wir haben über eine attraktive Ergebnisbeteiligung sichergestellt, dass die Beschäftigten an der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Lufthansa teilhaben werden. Außerdem haben wir eine Regelung zur Altersteilzeit sowie eine Begrenzung der Leiharbeit im Konzern durchgesetzt", sagte Erhard Ott, Verhandlungsführer und ver.di-Bundesvorstandsmitglied. Der Versuch der Lufthansa, in bestehende Tarifverträge einzugreifen, sei erfolgreich abgewehrt worden.

Die neue Ergebnisbeteiligung sichert den Beschäftigten aller Geschäftsfelder, inklusive der Kabine, einen angemessenen Anteil an der verbesserten Gewinnsituation der Lufthansa. Insbesondere für die Mitarbeiter der Lufthansa-Technik bedeutet die Neuregelung, dass sie bereits für 2009 einen "Nachschlag" auf die bisherige Ergebnisbeteiligung erhalten werden. Für das kommende Jahr wurde darüber hinaus eine zusätzliche Sonderzahlung vereinbart, auch als Ausgleich für die Laufzeit des Vertrages bis Ende 2011. Dieser Sonderbonus beträgt bei einem operativen Konzernergebnis von mindestens 500 Millionen Euro ein Prozent eines Jahresgehalts, bei einem Konzernergebnis von mindestens einer Milliarde Euro verdoppelt sich die Sonderzahlung.

Vereinbart wurden außerdem eine Neuregelung zur Altersteilzeit sowie strengere Regeln für den Einsatz von Leiharbeit im Lufthansa-Konzern - sowohl durch eine Begrenzung des Anteils von Leiharbeitnehmern an der Belegschaft, als auch durch eine Begrenzung der Einsatzdauer. Für Schichtarbeiter werden jetzt Bildungsmaßnahmen definiert, die aus einem Weiterbildungsfonds finanziert werden. Zusätzlich wird es eine neue Krisenregelung geben, mit der die Lufthansa wirtschaftliche Risiken aus erheblichen kurz- und langfristigen Störungen begrenzen will.

Weil für ver.di in dieser Tarifrunde bessere Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit im Vordergrund standen, waren die Vergütungstarifverträge nicht gekündigt worden. Die Konzerntarifkommission hat dem Gesamtpaket einstimmig zugestimmt.


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Quelle:
Presseinformation vom 27.07.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2010