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GEWERKSCHAFT/434: Beschäftigte aus Druckereien, Redaktionen, Verlagen gemeinsam in Warnstreiks (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 13. Mai 2011

Beschäftigte aus Druckereien, Redaktionen und Verlagen gemeinsam in Warnstreiks


Berlin, 13.05.2011 - "Die Beschäftigten in Druckereien, Redaktionen und Verlagen sind nicht bereit, sich Spardiktaten der Arbeitgeber zu unterwerfen und kämpfen gemeinsam für ihre Tarifverträge und angemessene Einkommenserhöhungen", kommentierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die seit Mittwoch laufende erste Warnstreikwelle in der Druckindustrie und die parallelen Streiks der Tageszeitungsredakteure sowie der Verlagsangestellten. Insgesamt rund 2.500 Beschäftigte in über 50 Betrieben der Druckindustrie haben sich demnach bis Freitagmittag an den Warnstreiks beteiligt. Im Rahmen ihrer zeitgleich laufenden Tarifauseinandersetzungen haben etwa 1.300 Redakteure und Redakteurinnen in bisher 47 Redaktionen sowie zahlreiche Angestellte der Zeitungsverlage in ganz Deutschland an Warnstreiks teilgenommen. Werneke kündigte an, dass sich im Laufe des Tages noch Beschäftigte aus einer Reihe weiterer Betriebe an den Warnstreiks beteiligen werden.

Bereits in den vorigen Wochen legten in einer ganzen Reihe der Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften Journalistinnen und Journalisten die Arbeit nieder - Warnstreiks, die in einzelnen Fällen bereits von Druckereibeschäftigten und Verlagsangestellten unterstützt wurden, deren Friedenspflicht erst wenige Tage zuvor geendet hatte. In die Warnstreiks einbezogen sind auch Beschäftigte von Druckindustrie-Betrieben und Zeitungsverlagen, die sich innerhalb der Arbeitgeberverbände der Tarifbindung durch sogenannte OT-Mitgliedschaften entzogen haben. Hier fordern die Warnstreikenden die Anerkennung der geltenden Flächentarife durch die jeweiligen Unternehmensleitungen.

Die Arbeitgeber fordern hingegen tiefe Einschnitte, in der Druckindustrie insbesondere eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit und Einkommensabsenkungen für Hilfskräfte. In den Redaktionen sollen nach dem Willen der Arbeitgeber neue Verträge ein um 25 Prozent verschlechtertes Tarifniveau und für bestehende Arbeitsverhältnisse die Streichung des Urlaubgeldes vorsehen. Gleichzeitig verweigern sich die Arbeitgeber trotz der steigenden Inflationsrate den Lohn- und Gehaltsforderungen der Beschäftigten in Druckereien, Redaktionen und Verlagen.

In der Druckindustrie finden die nächsten Verhandlungen am 17. Mai in Frankfurt statt. Für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen wurden die Verhandlungen von den Verlegern abgebrochen. Weitere Verhandlungstermine werden derzeit von ihnen verweigert. Die Verhandlungen für die Angestellten der Zeitungsverlage werden regional geführt.


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Quelle:
Presseinformation vom 13.11.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2011