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GEWERKSCHAFT/470: Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen erneut ohne Ergebnis (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. Juli 2011

Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen erneut ohne Ergebnis - dju-Tarifkommission berät morgen weiteres Vorgehen


Berlin, 06.07.2011 - Die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungs-verleger (BDZV) und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) sowie dem DJV sind erneut ohne Ergebnis geblieben: "Der BDZV hält weiter an massiven Verschlechterungen des Tarifniveaus fest, die wir nicht akzeptieren können. Daher hat es heute keine befriedigenden Fortschritte gegeben", stellte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke fest. "Es geht uns ganz prinzipiell um die Sicherung von Qualitätsjournalismus und eine faire Entlohnung der Journalistinnen und Journalisten. Die Forderungen der Verleger gehen in die komplett andere Richtung." Die geforderten Verschlechterungen beinhalteten unter anderem die Streichung des Urlaubsgeldes und eine Tarifabsenkung von über 20 Prozent für Neuangestellte sowie Einschnitte bei der Altersversorgung.

"Der BDZV hat erst gestern auf seiner Jahrespressekonferenz ein leichtes Umsatzplus vermeldet, das durch gesteigerte Vertriebserlöse bei sinkenden Auflagen ermöglicht wurde. Das dokumentiert den Plan den Verleger, dass Zeitungsjournalisten entgegen wirtschaftlicher Notwendigkeiten in ihren Tarifrechten beschnitten werden und Einkommensverluste erleiden sollen. Dagegen wehren sich zu Recht die Journalistinnen und Journalisten, die mit ihrer Arbeit tagtäglich für die Inhalte der Zeitungen und deren Online-Angebote sorgen und damit die Grundlage für gestiegene Vertriebszahlen geschaffen haben. Dieser Widerstand wird anhalten, da sich die Verleger heute erneut gegen eine akzeptable Lösung der Tarifauseinandersetzung gesperrt haben", unterstrich Werneke.

Allein im vergangenen Monat hatten sich mehr als 3.000 Journalisten an Warnstreiks beteiligt. Die Tarifkommission der Journalistinnen und Journalisten in ver.di wird morgen, 07. Juli, in Berlin den Verhandlungsstand bewerten und das weitere Vorgehen im Arbeitskampf beschließen.


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Quelle:
Presseinformation vom 06.07.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2011