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GEWERKSCHAFT/580: ver.di kämpft für die Zukunft der Schleckerfrauen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. März 2012

ver.di kämpft für die Zukunft der Schleckerfrauen


Berlin, 05.03.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert angesichts der morgen beginnenden zweitägigen Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter von Schlecker eine Zukunftsperspektive für möglichst viele der Frauen und Männer bei Schlecker.

"Erklärtes Ziel ist, möglichst viele der Existenzen durch einen Arbeitsplatz bei Schlecker zu sichern", betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel. "Dafür ist es zwingend, dass der Insolvenzverwalter bereit ist, die Kompetenz der Schlecker-Frauen bei der Erarbeitung eines Fortführungskonzeptes zu nutzen. Hier muss sich der Insolvenzverwalter seiner primären Verantwortung für tausende von Beschäftigten und deren Zukunftsperspektive im Klaren sein", unterstrich Nutzenberger.

Verantwortung trage aber auch die Politik, indem sie kreative und intelligente Fortführungskonzepte, die nah am Kunden sind, unterstützen und fördern. Beispielsweise werde an einem guten Nahversorger-Konzept deutlich, wie eng die Interessen der Beschäftigten und Kunden beieinander liegen, wenn sie sinnvoll unterstützt werden.

Das gemeinsame Bemühen von ver.di, dem Insolvenzverwalter und der Politik, eine Transfergesellschaft für die akut von Arbeitslosigkeit bedrohten Männer und Frauen ins Leben zu rufen, sei ein wichtiger Schritt. Eine sinnvolle Transferlösung gebe den Menschen, die nicht mehr bei Schlecker weiter beschäftigt werden, den besten Übergang und die größtmögliche Chance auf dem Arbeitsmarkt, so Nutzenberger. Doch sei die Politik auch gefragt, wenn es darum gehe, die erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen, um den notwendigen Spielraum zu schaffen, den die Entwicklung eines tragfähigen Fortführungskonzeptes benötige. "Die Zukunftschancen tausender Schlecker-Frauen dürfen nicht am Zeitdruck und vorschnellen Lösungen scheitern", sagte die Gewerkschafterin. "Die Beschäftigungschancen für Verkäuferinnen sind regional sehr unterschiedlich, allzu oft handelt es sich aber um nicht tariflich bezahlte Stellen oder um 400-Euro-Jobs", so Nutzenberger.

Am 8. März zeigen die Schlecker-Betriebsrätinnen Gesicht und gehen auf die Straße, um gemeinsam mit ver.di um ihre Existenz zu kämpfen. In zahlreichen Städten und mit vielfältigen Aktionen fordern sie die Politik um Unterstützung beim Kampf um ihre Arbeitsplätze auf. "Wer, wenn nicht die Politik, kann die bürokratischen Hindernisse für die Entwicklung intelligenter und kreativer Fortführungskonzepte beseitigen? Es ist zweifellos sinnvoller Arbeit zu organisieren, statt für Arbeitslosigkeit zu bezahlen", betonte Stefanie Nutzenberger.


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Quelle:
Presseinformation vom 05.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2012