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GEWERKSCHAFT/615: Tarifrunde DTAG - ver.di bedauert mangelnde Dialogfähigkeit (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16.‍ ‍April 2012

Tarifrunde DTAG: ver.di bedauert mangelnde Dialogfähigkeit



Berlin, 16.04.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bedauert die Erklärung des Verhandlungsführers der Deutschen Telekom AG (DTAG), Thomas Sattelberger, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären. Dieser Schritt sei angesichts der für diesen Mittwoch und Donnerstag anberaumten Tarifverhandlungen nicht nachvollziehbar. "Offensichtlich will sich der Arbeitgeber vor dem Hintergrund der eigenen Argumentationsschwäche in die Schlichtung retten", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder.

ver.di werde die Warnstreiks bei der DTAG aussetzen, um die Beschäftigten dieser Sparte und insbesondere die Auszubildenden nicht der Gefahr von juristischen Sanktionen auszusetzen. Der Arbeitgeber handele nach dem Motto "teile und herrsche", um in den Tarifverhandlungen für die verschiedenen Sparten der Telekom nicht nur mit verschiedenen Verhandlungskommissionen, sondern auch auf verschiedenen Ebenen zu einem möglichst billigen Ergebnis zu kommen. "Die Telekom glaubt offenbar nicht an die eigene Dialog- und Kompromissfähigkeit. Das ist ein verhandlungstaktischer Offenbarungseid", sagte Schröder.

ver.di wird für den kommenden Donnerstag die Große Tarifkommission einberufen, um über das weitere Vorgehen in den von den Verhandlungen betroffenen Sparten zu beraten.

Bei der DTAG verhandelt ver.di für etwa 7.500 Beschäftigte zuzüglich rund 9.000 Auszubildenden. Dazu kommen insgesamt etwa 68.500 Beschäftigte bei der Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte sowie bei T-Systems. Die vierte Verhandlungsrunde für die Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicegesellschaften ist für den 23. und 24. April angesetzt. Am 25. und 26. April wird über T-Systems verhandelt. Beide Sparten sind weiterhin von Warnstreiks betroffen.

ver.di fordert für die insgesamt 85.000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine tabellenwirksame Mindestanhebung zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.04.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2012