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GEWERKSCHAFT/693: Asklepios - Rechtsbrüche endlich beenden (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. August 2012

Asklepios: Rechtsbrüche endlich beenden



Berlin, 20.08.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Verantwortlichen des Asklepios-Konzerns auf, die fortwährenden Rechtsverletzungen in der zeitweilig bestreikten Nordseeklinik Sylt sofort zu beenden und zu Recht und Gesetz zurückzukehren. "Die fortgesetzten Rechtsverstöße lassen die Zweifel wachsen, ob der Asklepios-Konzern geeignet ist, überhaupt Kliniken und Reha-Einrichtungen zu betreiben", warnte ver.di- Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke am Montag. Ausmaß und Art der Rechtsverstöße in der Nordseeklinik Sylt versetzten nicht nur die Beschäftigten in Unruhe, sondern seien auch geeignet, Patienten und deren Angehörige zu ängstigen. In der betreffenden Klinik streiken die Beschäftigten im Akut- und Reha-Bereich mit Unterbrechungen seit mehreren Wochen für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Entgelt-Tarifvertrag.

Anlass der jüngsten Warnung ist die rechtswidrige Praxis, vormalige Streikteilnehmer im Hinblick auf angeblich bevorstehende Arbeitsniederlegungen auszusperren und ihnen das Gehalt zu streichen. Ende Juli hatte Asklepios im Zusammenhang mit dem Arbeitskampf sogar damit gedroht, den Reha-Bereich der Nordseeklinik eher zu schließen, als anständige Tariflöhne zu zahlen. Zudem hatte der umstrittene Klinikbetreiber bundesweit versucht, Streikbrecher aus dem eigenen Konzernverbund mit Sonderprämien sowie freier Kost und Logis nach Sylt zu locken, um den Arbeitskampf der ortsansässigen Beschäftigten zu unterlaufen.

Während die Nordseeklinik gewinnbringend arbeitet, leiden ihre Beschäftigten vor Ort immer stärker unter den hohen Lebenshaltungskosten auf der prominenten Nordseeinsel. Im Durchschnitt liegen die Löhne der Beschäftigten dieses Betriebs um circa 14,5 Prozent unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. ver.di fordert für die Nordseeklinik eine Anhebung auf Branchenniveau. In der Einrichtung arbeiten rund 420 Beschäftigte.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.08.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2012