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MELDUNG/571: Gabriel - "Deutsche Wirtschaft entwickelt sich stabil" (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 14. Oktober 2015

Bundesminister Gabriel: "Deutsche Wirtschaft entwickelt sich stabil"


Die Bundesregierung erwartet in ihrer Herbstprojektion einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,7 Prozent im Jahr 2015 und von 1,8 Prozent im Jahr 2016.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: "Die deutsche Wirtschaft wächst weiter. Sie befindet sich trotz der gedämpften weltwirtschaftlichen Perspektiven mit einem schwächeren Wachstum in China und in rohstoffreichen Schwellenländern auf einem guten Weg. Dazu tragen vor allem die positive Entwicklung der Beschäftigung verbunden mit steigenden Einkommen bei. Zentraler Tragpfeiler der positiven Entwicklung sind die privaten Konsumausgaben. Die große Herausforderung für Deutschland ist die hohe Flüchtlingsmigration aus den Krisengebieten. Gerade angesichts des bevorstehenden Winters ist es wichtig, diese Menschen zügig und menschenwürdig unterzubringen. Darüber hinaus müssen wir umgehend die Bedingungen für die Integration der in Deutschland ankommenden Menschen verbessern. Hierzu sind Investitionen in Bildung und Ausbildung der zentrale Schlüssel."

Nachstehend einige Eckpunkte der Herbstprojektion:

• Im Einklang mit den Einschätzungen internationaler Organisationen dürfte sich das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr leicht beschleunigen. Auch im Euroraum zeichnet sich ein etwas höheres Wachstum ab.

• Die positiven Trends am Arbeitsmarkt setzen sich kräftig fort. Die Erwerbstätigkeit wird in diesem Jahr um 284 000 Personen und im nächsten Jahr um 271 000 Personen auf das Rekordniveau von 43,3 Mio. Erwerbstätigen zunehmen. Die Arbeitslosigkeit wird in diesem Jahr um 98 000 Personen zurückgehen und im kommenden Jahr angesichts der hohen Zuwanderung leicht um 60 000 Personen zunehmen.

• Die insgesamt gute Situation am Arbeitsmarkt und die stabile Aufwärtsentwicklung führen zu deutlichen Lohnsteigerungen. Die Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer nehmen in diesem Jahr um 2,6 Prozent und im kommenden Jahr um 2,4 Prozent zu. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte erhöhen sich in diesem Jahr um 2,6 Prozent und im kommenden Jahr etwas stärker um 2,8 Prozent.

• Die deutlichen Einkommenszuwächse in Verbindung mit dem niedrigen Preisniveauanstieg ermöglichen eine deutliche Ausweitung der privaten Konsumausgaben. Sie werden im Jahresdurchschnitt in beiden Jahren preisbereinigt um jeweils 1,8 Prozent zunehmen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte bilden nach wie vor den Tragpfeiler für das Wachstum in Deutschland.

• Der niedrige Wechselkurs des Euro verbessert die Exportperspektiven in diesem Jahr. Die deutschen Exporte werden in beiden Jahren solide zunehmen. Aufgrund der dynamischen Binnenwirtschaft werden die Importe stärker steigen als die Exporte. Von der Außenwirtschaft gehen dieses Jahr rechnerisch leicht positive Wachstumsimpulse auf das BIP aus. Im kommenden Jahr wird das Wachstum rechnerisch voraussichtlich vollständig von der binnenwirtschaftlichen Nachfrage getragen.

• Die Investitionen in neue Ausrüstungen werden nach der starken Entwicklung im vergangenen Winterhalbjahr in diesem Jahr voraussichtlich mit real 4,9 Prozent deutlich zunehmen. Im Jahr 2016 dürften die Investitionen um 3,5 Prozent wachsen.

• Die privaten Wohnungsbauinvestitionen sind dank günstiger Finanzierungsbedingungen und der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt eine weitere Wachstumsstütze. Die Bauinvestitionen nehmen mit einem Zuwachs von 1,1 Prozent in diesem Jahr und 2,9 Prozent im nächsten Jahr merklich zu.

Die Herbstprojektion der Bundesregierung wurde am 14. Oktober 2015 im interministeriellen Arbeitskreis "Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen" unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie abschließend beraten. Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Bundesbank waren beteiligt.

Die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte der Herbstprojektion bilden die Grundlage für die Steuerschätzung vom 3. bis 5. November 2015 in Nürnberg. Als gemeinsamer Orientierungsrahmen dienen sie der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 14. Oktober 2015
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2015

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