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STATISTIK/3526: Verbraucherpreise März 2011 (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 12.04.2011

Verbraucherpreise März 2011: +2,1% gegenüber März 2010
Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe erneut gestiegen


WIESBADEN - Der Verbraucherpreisindex für Deutschland lag im März 2011 um 2,1% höher als im Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte bereits im Februar 2011 die Inflationsrate gemessen am Verbraucherpreisindex +2,1% (Januar 2011: 2,0% gegenüber Januar 2010) betragen. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2011 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5%. Die Schätzung für März 2011 wurde damit bestätigt.

Wie in den Vormonaten wurde die Inflationsrate im März 2011 maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+10,5% gegenüber März 2010). Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+15,6%; davon leichtes Heizöl: +32,8%; Kraftstoffe: +11,2%) auf die Jahresteuerungsrate aus. Etwas weniger stark, aber dennoch deutlich, erhöhten sich gegenüber März 2010 die Preise für Strom (+7,6%) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+5,8%). Gas verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,6%. Ohne Berücksichtigung der Energie, die etwa ein Zehntel der Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte ausmacht, hätte die Inflationsrate im März 2011 lediglich bei +1,0% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber März 2010 um 2,2%. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (+13,8%). Insbesondere die Preise für Butter sind erneut gestiegen, so dass die Konsumenten innerhalb eines Jahres 28,4% mehr dafür zahlen mussten. Teurer binnen Jahresfrist wurden auch Obst (+9,8%) sowie Fisch und Fischwaren (+4,3%). Preisrückgänge wurden dagegen bei Gemüse (-4,6%) und Süßwaren (-0,2%) ermittelt. Erwähnenswert ist im März 2011 der Preisanstieg bei alkoholfreien Getränken mit +5,3%, (zum Beispiel Fruchtsäfte: +9,5%; Kaffee: +14,7%).

Insgesamt erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für Waren um 3,2%. Dabei lagen die Preise für Verbrauchsgüter deutlich über dem Vorjahresniveaus (+4,6%), die Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer verlief weitgehend moderat (+1,2%; darunter Bekleidung: +1,2%). Eine stabile Preisentwicklung war bei langlebigen Gebrauchsgütern zu beobachten (± 0,0%), besonders günstig entwickelten sich hier die Preise für Fernsehgeräte (-16,0%) und Notebooks (-13,7%).

Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 0,9%. Neben der moderaten Preisentwicklung bei Nettomieten (+1,2%) wurden hier deutliche Preiserhöhung bei Versicherungsdienstleistungen beobachtet (+3,2%; darunter Krankenversicherungen: +6,4%). Günstiger binnen Jahresfrist waren dagegen Pauschalreisen (-3,0%) und die Nachrichtenübermittlung (-2,6%).

Veränderung im März 2011 gegenüber dem Vormonat Februar 2011

Im Vergleich zum Februar 2011 hat sich der Verbraucherpreisindex im März 2011 um 0,5% erhöht. Im Monatsvergleich stiegen vor allem die Preise für leichtes Heizöl (+8,1%) und für Kraftstoffe (+5,1%; darunter Superbenzin: +5,2%; Dieselkraftstoff: +5,0%). Bei den anderen Energieprodukten wurden leichte oder keine Preisbewegungen beobachtet (zum Beispiel Strom: +0,5%; Gas: ± 0,0%). Insgesamt erhöhten sich die Preise für Energie im Vergleich zum Vormonat um 2,9%.

Mehr mussten die Verbraucher gegenüber dem Vormonat unter anderem für Bekleidung und Schuhe zahlen (+3,0%; davon Bekleidung: +3,2%; Schuhe: +1,8%). Wesentliche Gründe waren hier das Ende des Winterschlussverkaufes und der Übergang auf die neue Saison.

Die Preise für Nahrungsmittel waren im Vergleich zum Vormonat dagegen geringfügig gesunken (-0,2%). Im Einzelnen wurden unterschiedliche Preisbewegungen beobachtet. Günstiger gegenüber Februar 2011 waren vor allem Obst (-3,3%; darunter Weintrauben: -15,3%) und Gemüse (-2,0%; darunter Kopf- und Eisbergsalat: -23,4%; Gurken: -13,5%). Teurer wurden dagegen insbesondere Speisefette und Speiseöle (+3,7%; darunter Butter: +8,9%). Weiterhin auffällig ist der erneute Preisanstieg bei Kaffee (+5,9% gegenüber Februar 2011).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im März 2011 um 2,3% höher als im März 2010. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2011 stieg der Index um 0,6%. Die Schätzung für den HVPI vom 29. März 2011 wurde damit leicht nach oben korrigiert.


Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, Verbraucherpreisindex für Deutschland - Monatsbericht, die im Bereich Publikationen, Fachveröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes kostenlos erhältlich ist. Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch kostenfrei über die Tabelle Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.145 vom 12.04.2011
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44
Telefax: (0)611/75-39 76
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. April 2011