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STATISTIK/4364: Energieverbrauch privater Haushalte für Wohnen steigt weiter (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 01.03.2018

Energieverbrauch privater Haushalte für Wohnen steigt weiter


WIESBADEN - Die privaten Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2016 mit 665 Milliarden Kilowattstunden erneut mehr Energie für Wohnen verbraucht als im Vorjahr: Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 1,4 % mehr als 2015 (temperaturbereinigt und ohne Kraftstoffe). Nachdem der Energieverbrauch bis 2014 rückläufig war, stieg er im Jahr 2015 um 1,9 % und nahm damit 2016 im zweiten Jahr in Folge zu. Der Anstieg ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Haushalte mehr Energie für Raumwärme nutzten (+ 2,2 %). Auf die Raumwärme entfällt mit gut 70 % der größte Anteil der Haushaltsenergie.

Insgesamt verbrauchten die Haushalte vor allem mehr Erdgas (+ 5,0 %) und Erneuerbare Energien (Biomasse, Umweltwärme und Solarthermie: + 6,3 %). Unter den Erneuerbaren Energien hat die Biomasse (vor allem Brennholz und Pellets) die größte Bedeutung und verzeichnete 2016 im Vergleich zum Vorjahr den höchsten Zuwachs (+ 7,0 %). Bei anderen Energieträgern (Mineralöl, Strom, Fernwärme und Kohle) ist der Verbrauch dagegen zurückgegangen.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet, lag der Energieverbrauch der Haushalte 2016 leicht unter dem Niveau von 2010 (- 0,5 %). Seit 2010 hat sich jedoch der Einsatz der genutzten Energieträger sehr unterschiedlich entwickelt. So verwendeten die Haushalte weniger Heizöl (- 11,7 %) und weniger Strom (- 7,9 %), dafür aber mehr Gas (+ 5,4 %) und vor allem mehr Erneuerbare Energien (+ 18,1 %). Im Jahr 2016 betrug ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch 13,5 %, im Jahr 2010 waren es noch 11,3 % gewesen.

Für die Raumwärme nutzten die Haushalte 2016 nahezu so viel Energie wie 2010 (- 0,3 %). Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche ist in dieser Zeit jedoch deutlich gesunken. Das hätte rechnerisch zu einem Rückgang des Energieverbrauchs für Raumwärme um 3,9 % geführt. Dieser Rückgang wurde allerdings durch andere Faktoren weitgehend kompensiert: So ist die Bevölkerung um 2,6 % gewachsen, während sich gleichzeitig die Haushaltsgröße verringert hat. Diese Entwicklungen wirkten den Effizienzsteigerungen entgegen und hätten den Heizenergieverbrauch einzeln betrachtet um 2,5 % beziehungsweise 1,0 % erhöht.


Weiteres
Ergebnisse und weiterführende Informationen liegen im Themenbereich Umweltökonomische Gesamtrechnungen vor.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 068 vom 01.03.2018
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44, Telefax: (0)611/75-39 76
E-Mail: presse@destatis.de
Internet: www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2018

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