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MELDUNG/416: Julian Assange beantwortet die Fragen der schwedischen Justiz in London (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Julian Assange beantwortet die Fragen der schwedischen Justiz in London

von Sabine Bock, 22. Januar 2016


Berlin - 22.01.2016. WikiLeaks-Gründer und Herausgeber Julian Assange wird nach 1800 Tagen von den schwedischen Behörden in der ecuadorianischen Botschaft in London befragt werden. Er bestreitet die Anschuldigungen wegen angeblicher Vergewaltigung und Körperverletzung.

Ecuadors Staatspräsident Rafael Correa gab am gestrigen Mittwoch bekannt, dass der in die Botschaft seines Landes in London geflohene Journalist Julian Assange durch die schwedische Justizbehörde zu den Anschuldigungen wegen Vergewaltigung und Körperverletzung nun endlich befragt werden wird.

Die Befragung findet innerhalb der nächsten paar Tage in London statt. Sie wurde von den ecuadorianischen Behörden vermittelt. Die angeblichen Vergewaltigungen von zwei Frauen bestreitet Julian Assange mehrfach und vehement. In anderen Ländern gäbe es kein Gebot, Kondome beim Sex zu benutzen. Im Fall gegen Assange soll das aber der Grund für die Vergewaltigungsvorwürfe sein.

Er ist bereits vor mehr als 3 Jahren in die ecuadorianischen Botschaft in London geflohen, da er befürchtet, wegen der Veröffentlichung von geheimen Dokumenten auf seiner Internetplatform WikiLeaks, die kriminelle Machenschaften der Regierungen aufzeigen, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden.

Herr Assange und seine Unterstützer, darunter die Frauenorganisation Women Against Rape, haben mehrfach[1] betont, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe falsch sind und dies ein Vorwand ist, um ihn in die Hände der US-Regierung zu bekommen.

"Wir sind gegen den Einsatz von Vergewaltigung für politische Zwecke. Der Schutz und die Gerechtigkeit sowohl für Vergewaltigungsopfer, als auch für die Beschuldigten werden dadurch untergraben. Wir sind entsetzt, dass die Vergewaltigungsvorwürfe manipuliert wurden, um zu versuchen Herrn Assange an die USA auszuliefern bzw. zu überstellen, wo Politiker und Volksvertreter unrechtmäßig bereits seine Hinrichtung öffentlich angedroht haben. Wir sind gegen die Todesstrafe für jedes Verbrechen, insbesondere, wenn keine Anklage hervorgebracht worden ist", schrieb die Frauenorganisation Women Against Rape auf ihrer Website im Jahr 2011. Die Organisation hat einen ganzen Abschnitt ihrer Website der politischen Verfolgung von Assange gewidmet.


Über die Autorin

Sabine Bock ist Sportfachwirtin, Vereinsmanagerin, Kommunalpolitikerin und freiberufliche Journalistin mit Abschluss der Freien Journalisten Schule in Berlin. Sie ist als Sozialdemokratin in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin in Treptow-Köpenick. Ihre journalistischen Themenschwerpunkte sind regional bezogen auf die Gebiete Schule, Bildung und Sport sowie internationale Themen wie die Einhaltung der Friedens- und Menschenrechte, den Umweltschutz und die Ökologie. Aktiv ist sie auch im Solidaritätskomitee "Ecua Soli". Sie schreibt für Pressenza Berlin sowie SPD-Zeitungen.


Anmerkungen:

[1] http://sputniknews.com/europe/20160121/1033459746/assange-sweden-london-embassy.html#ixzz3xrVcMqwj


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Johanna Heuveling
E-Mail: johanna.heuveling@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2016

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