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EDITORIAL/101: Die Wahrheit schweigt, das Wort macht frei (SB)



Wochendruckausgabe 101 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 01.09.2018


Aufgeschlagene Schattenblick-Zeitung in den Händen eines Lesers - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Die Wahrheit schweigt, das Wort macht frei

31 Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger
32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
33 Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du denn: Ihr sollt frei werden?
34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.
35 Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich.
36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei.
(Neues Testament, Johannes Evangelium, Kapitel 8, Vers 31-36, Die Wahrheit macht frei)

Der Nazarener erweckte durch seine Reden und sein Auftreten das Interesse des Volkes, und als sie sich ihm zuwandten und lauschten, sprach er und sagte:

"Wenn ich nun sage, stellt euch gegen die Furcht und die Unterdrücker und unterwerft euch nicht im Allerkleinsten, und ihr erinnert und haltet euch fortan an mein Wort, so werdet ihr nicht mehr zu täuschen und zu beherrschen sein, und das wird euch frei machen."

Da wunderten sich die Leute und fragten ihn:

"Wir alle sind Kinder Abrahams, sein Volk und keine Knechte. Wie sollten wir noch freier werden?"

Der Nazarener aber antwortete und sprach:

"Wer der Furcht vor den Mächtigen aus dem Wege geht, dient ihrer Vorherrschaft. Er bleibt nichts als ein Diener, Nutznießer und Knecht und ist der Furcht, ihren Drohungen und ihren Versprechungen erlegen. Hinweggeschwemmt und ohne jeden Bestand wird er für immer ihrem flüchtigen und wechselhaften Wesen verbunden und unterworfen bleiben. Er wird keinen Anfang und kein Ende finden.

Ich aber stelle mich den Mächtigsten und Stärksten gleich und fürchte sie nicht. Niemals können sie mich aus unserem gemeinsamen Hause verjagen. Wenn ihr nun meine Brüder und Schwestern seid, so werdet ihr so frei und daheim sein wie ich."

(aus: Helmut Barthel: Ein Zimmermann in der Wüste. Es begab sich aber vielleicht auch ... Eine heitere Exegese neutestamentarischer Begebenheiten, MA-Verlag 2016, Seite 19)

Ihre Schattenblick-Redaktion


31. August 2018


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