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KIRCHE/1767: Kirchen beten für die Bewahrung der Schöpfung (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 20. August 2015

Kirchen beten für die Bewahrung der Schöpfung

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 01. September 2015


Vereint im Gebet werden die christlichen Kirchen überall auf der Welt wieder die ökumenische "Zeit der Schöpfung" vom 1. September bis zum 4. Oktober begehen, in diesem Jahr unterstützt von Papst Franziskus jüngster Erklärung, den 1. September zum "Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung" zu proklamieren.

Die Initiative für ein jährliches Gedenken an den biblischen Auftrag, die Haushalterschaft über Gottes Schöpfung zu übernehmen (Genesis 1:26-28), nahm zunächst im Anschluss an eine Enzyklika des verstorbenen ökumenischen Patriarchen Dimitrios I von Konstantinopel vom 1. September 1989 Gestalt an, mit der er eine Einladung an die "gesamte Christenheit aussprach, jedes Jahr an diesem Tag gemeinsam mit der grossen Mutterkirche, dem ökumenischen Patriarchat, den Schöpfer aller Dinge anzurufen und anzuflehen, ihm Dank zu sagen für die grosse Gabe der Schöpfung und ihn um ihre Bewahrung und ihr Heil zu bitten."

In dem Hirtenbrief von Dimitrios hiess es weiter: "Zugleich fordern wir in väterlicher Sorge die Gläubigen in aller Welt auf, in sich zu gehen und zusammen mit ihren Kindern die natürliche Umwelt zu respektieren und zu schützen; und alle die mit politischer Verantwortung für ihr Land betraut sind, rufen wir auf, ohne Verzug die Massnahmen zu ergreifen, die für den Schutz und die Bewahrung der natürlichen Schöpfung erforderlich sind."

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und andere ökumenische Einrichtungen haben eine "Zeit der Schöpfung" als Schwerpunkt des Kirchenjahres festgelegt, das von Beginn des liturgischen Jahres der östlich-orthodoxen Kirche am 1. September bis zu dem von der römisch-katholischen Kirche gefeierten Gedenktag des Schutzheiligen Franz von Assisi geht. Diese Initiative war eine direkte Folge der Enzyklika des ökumenischen Patriarchen von 1989.

2008 hat der ÖRK-Zentralausschuss die Einladung bestätigt, "durch Gebete und Handlungen eine besondere Zeit der Schöpfung, ihrer Bewahrung und Anwaltschaft zu beachten".

"Papst Franziskus ökumenische Initiative betont die zunehmende Bedeutung des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in allen Kirchen", sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olaf Fykse Tveit.

"Wir begrüssen die Gelegenheit, dass wir uns gemeinsam mit dem ökumenischen Patriarchen und jetzt auch der katholischen Kirche für dieses Ziel einsetzen können und dass wir durch Gebete unser Bewusstsein und unser Engagement für Gottes Schöpfung - unser 'gemeinsames Haus', wie Papst Franziskus sie genannt hat - schärfen und intensivieren können", fügte Tveit hinzu.

Als der Papst am 10. August den Tag des Gebetes und der Feier proklamierte, sagte er: "Wir leben in einer Zeit, in der die gesamte Christenheit mit den gleichen wichtigen Herausforderungen konfrontiert wird. Wir müssen gemeinsam darauf reagieren, damit wir glaubwürdiger und effektiver sind. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Tag in irgendeiner Weise auch andere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften einbinden wird und wir diese Feierlichkeiten in Verbindung mit anderen Initiativen des Ökumenischen Rates der Kirchen begehen können."

Themenschwerpunkt dieses Jahres ist die "Pilgerreise für Klimagerechtigkeit". Gebete und musikalische Ressourcen, die für einen Tag des Gebets für die Schöpfung Gottes geeignet sind, stehen online zur Verfügung.

Dazu gehören Materialien, die von der Eco-Congregation Scotland und von der Vereinten Evangelischen Mission auf ihrer Website in mehreren Sprachen einschliesslich Deutsch zur Verfügung gestellt werden. Die mehrsprachige Broschüre Gottes Schöpfung - ein Lebenshaus für alle ist von der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit Kirchen aus der Slowakei, Schweden, Tansania und den Vereinigten Staaten veröffentlicht worden. Diese Ressourcen gibt es auf der ÖRK-Website.

Dieses Material ist für Gemeinden und Kirchen und deren Gebete im Vorfeld der anstehenden UN-Klimakonferenz (COP 21) in Paris im Dezember 2105 bestimmt.

Delegierte aus mehr als 190 Ländern werden sich in Paris treffen, um sich auf dringend erforderliche Massnahmen gegen die klimatischen Veränderungen zu einigen, die verheerende Auswirkungen auf unseren Planeten und seine BewohnerInnen haben werden. Ein globaler Anstieg der Temperaturen um 2°C gehört zu diesem bedrohlichen Szenario.


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehörten Ende 2013 dem ÖRK 345 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen.

ÖRK-Ressourcen für die Zeit der Schöpfung:
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1gkmy,usx,jhp0,377b,6a92,l50s

ÖRK-Arbeiten zum Thema Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit:
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1gkmy,usx,4nb4,c419,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. September 2015
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2015

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