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KIRCHE/1903: Kirchen fordern einen friedlichen Dialog in Äthiopien (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Meldung vom 19. August 2016

Kirchen fordern einen friedlichen Dialog in Äthiopien

Deutsche Fassung veröffentlicht am 23. August 2016


Nach Berichten aus jüngster Zeit über gewalttätige Demonstrationen in Addis Abeba und anderen Landesteilen Äthiopiens haben örtliche Kirchenleitende und Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gemeinsam zu einem friedlichen Dialog und zu Zurückhaltung auf allen Seiten aufgerufen.

"Wir beklagen den Tod derjenigen, die während dieser Proteste ums Leben gekommen sind, und bedauern die Verhaftungen und die Gewalt gegenüber den Protestierenden, zu denen es während der Demonstrationen in unterschiedlichen Teilen des Landes gekommen ist", sagte Peter Prove, Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten.

"Wir appellieren an die Gesetzeshüter, keine exzessive Gewalt gegen die unbewaffnete Zivilbevölkerung anzuwenden. Gleichzeitig fordern wir die Protestierenden auf, einen offenen Dialog zu suchen."

Prove richtete an die ökumenische Familie die dringende Bitte, für das Volk von Äthiopien zu beten. "Wir beten dafür, dass sich alle Seiten die Hand reichen und sich für eine bessere Zukunft auf der Grundlage von sozialer Gerechtigkeit und Menschenwürde einsetzen", sagte er.

Berichten zufolge wurden allein in den vergangenen zwei Wochen mehr als 100 Protestierende in Oromia und Amhara getötet. Nach Aussagen örtlicher Kirchenleitender ist die Situation aufgrund anhaltender Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften nach wie vor angespannt. Die Gewalt ist letztlich das Ergebnis monatelanger Unruhen im westlichen und nördlichen Teil des Landes.

Der Patriarch der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche, Abune Dioskoros, hat sich ebenfalls öffentlich zu der Krise geäußert und alle Parteien nachdrücklich aufgefordert, ihre Differenzen im Gespräch beizulegen und vom Einsatz exzessiver Gewalt gegen friedvolle Demonstrierende abzusehen.

Die katholischen Bischöfe von Äthiopien haben ebenfalls eine Erklärung veröffentlicht und einen friedlichen Dialog gefordert. In dieser Erklärung heißt es u.a.:

"Wir wünschen euch als unseren geliebten Kindern, dass ihr von uns ein entwickeltes und friedliches Äthiopien und nicht ein Land übernehmt, das voller Unruhen ist. Wir bitten inständigst darum, dass ihr euch an eure Pflicht und an euer Recht erinnert, ein Land zu übernehmen, in dem Frieden herrscht und es Hoffnung auf Entwicklung gibt. Dafür müsst ihr arbeiten."


Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens
http://www.oikoumene.org/de/was-wir-tun/pilgerweg-der-gerechtigkeit-und-des-friedens

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Quelle:
Meldung vom 23. August 2016
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
Internet: http://www.oikoumene.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2016

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