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KIRCHE/2048: Nach dem Reformationsjubiläum - Ein neuer Ton in der Ökumene (VELKD)


Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) - 10. November 2017

Generalsynode 2017
Nach dem Reformationsjubiläum: Ein neuer Ton in der Ökumene

Catholica-Beauftragte für konkrete Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit


Hannover/Bonn - "In ökumenischer Verantwortung der Reformation gedenken" - dieses selbst gesetzte Ziel des Jubiläumsjahres der Reformation sei erreicht worden, bilanzierte der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg) in seinem Bericht vor der Generalsynode der VELKD und der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Nun könne es auch gelingen, den positiven Wandel "in konkrete und verbindliche ökumenische Schritte" umzusetzen: "Wir würden unserer ökumenischen Verantwortung nicht gerecht, wenn wir aus dem Jahr 2017 keine bleibenden Veränderungen in unsere Kirchen mitnehmen würden."

Die weiteren konkreten Schritte auf dem gemeinsamen Weg müssten zu Klärungen des Kirchen- und Amtsverständnisses beitragen und vor allem die Frage nach einem gemeinsamen Abendmahl beider Konfessionen beantworten helfen. "Hier gemeinsam einen Schritt voranzugehen, würde dem Anliegen des gemeinsamen Christusfestes eine ganz neue Dimension geben", so Manzke. Allerdings kämen ökumenische Fortschritte "bei aller Ungeduld nur zustande, wenn alle Seiten einem gemeinsamen Schritt zustimmen können. Dies geschieht durch das beharrliche Gespräch und eine gute theologische Fundierung der Veränderungen."

Als Höhepunkte im Reformationsjahr hob der Catholica-Beauftragte der VELKD unter anderem die versöhnende Kraft der nationalen und internationalen ökumenischen Gottesdienste hervor. Er verwies auch auf die theologisch vertiefende Arbeit in einer Studie zur ethischen Urteilsbildung der Dritten Bilateralen Arbeitsgruppe zwischen VELKD und Deutscher Bischofskonferenz, die unter dem Titel "Gott und die Würde des Menschen" erschienen ist.

Auch Kirchenpräsident Christian Schad (Speyer), der im Auftrag des Vorsitzendes des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Fragen der Beziehung zur römisch-katholischen Kirche sprach, zog eine positive Bilanz: Das Jahr sei wie erhofft ein Motor für die neu aufbrechende Ökumene gewesen. Dabei macht er einen "neuen Ton in der Ökumene 2017" aus: "Es geht nicht allein um Erwartungen an die andere Seite, sondern um die eigene Bereitschaft, sich korrigieren, sich verändern zu lassen". Auch aus gesamtevangelischer und europäischer Perspektive seien die zentralen theologischen Fragen die nach Kirche, Amt und Abendmahl. Schad plädierte dafür, bei einer möglichen "Gemeinsamen Erklärung zu Kirche, Eucharistie und Amt" von vornherein nicht allein den Lutherischen Weltbund, sondern auch die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen zu beteiligen. Das Thema "Kirche und Kirchengemeinschaft" steht auch im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem Vatikan und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Ein gemeinsamer Text als Ergebnis der Konsultationen soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden.

Wie der Catholica-Beauftragte der VELKD sprach sich auch Kirchenpräsident Schad dafür aus, den "ökumenischen Kairos 2017" konkret aufzunehmen. Ein ökumenischer Kontaktgesprächskreis aus Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD entwickele Vorschläge, um die im Anschluss an den Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim ausgesprochenen Selbstverpflichtungen konkret werden zu lassen. Diese beträfen das Gebet, die Lehre und das Handeln in ökumenischer Geschwisterlichkeit.


Die Berichte im Wortlaut und weitere Informationen zur Generalsynode der VELKD finden Sie unter:
http://www.velkd.de/velkd/12-generalsynode.php


Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen. Ihr gehören an: die Ev.-Lutherische Kirche in Bayern, die Ev.-lutherische Landeskirche in Braunschweig, die Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Ev.-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Ev.-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Ev.-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe. Die VELKD repräsentiert rund 9 Millionen Gemeindeglieder. Leitender Bischof ist Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), stellvertretende Leitende Bischöfin ist Landesbischöfin Ilse Junkermann (Magdeburg). Das Amt der VELKD in Hannover wird von Dr. Horst Gorski geleitet.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. November 2017
Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)
Pressestelle
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Telefon: 0511- 27 96 535, Fax: 0511- 27 96 182
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Internet: www.velkd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. November 2017

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