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KIRCHE/756: Ökumenische Teams besuchen die Demokratische Republik Kongo, Uruguay und Bolivien (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 8. Juli 2009

Internationale ökumenische Teams besuchen die Demokratische Republik Kongo, Uruguay und Bolivien


Ein Team von Kirchenvertretern und -vertreterinnen aus Europa, Lateinamerika und Afrika wird Kirchen, ökumenischen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Bewegungen in Uruguay und Bolivien vom 9. bis 16. Juli einen Solidaritätsbesuch abstatten. Ein zweites Team besucht die Demokratische Republik Kongo.

Beide Teams sind im Namen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) als "Lebendige Briefe [1] " unterwegs. Den Besuch in der Demokratischen Republik Kongo führt der ÖRK gemeinsam mit der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) durch.

Lebendige Briefe sind kleine ökumenische Teams, die ein Land besuchen, um den Menschen zuzuhören, aus ihren Erfahrungen zu lernen, miteinander über Konzepte und Herausforderungen bei der Überwindung von Gewalt und in der Friedensarbeit zu sprechen und gemeinsam für den Frieden zu beten. Sie werden im Rahmen der ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt [2] durchgeführt und sollen die für 2011 geplante Internationale Ökumenische Friedenskonvokation [3] vorbereiten helfen.


Uruguay und Bolivien

Uruguay und Bolivien liegen zwar im selben Teil der Welt, doch unterscheiden sie sich grundlegend in wirtschaftlicher, kultureller, ethnischer, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht. Die Palette der Gewaltsituationen ist breit: von der Militärdiktatur der 1970er und 80er Jahre in Uruguay, die tiefe Wunden hinterlassen hat, bis hin zu den Auseinandersetzungen im politischen Veränderungsprozess, der in Bolivien unter einer erstmals indigenen Staatsführung stattfindet.

In Uruguay wird sich das Team über Initiativen gegen Misshandlungen in der Familie und Gewalt gegen Frauen informieren wie auch über Gewalt, Ausgrenzung und Drogenmissbrauch unter Jugendlichen. Während des Besuchs vom 9. bis 11. Juli stehen Gespräche mit Frauenbewegungen und Besuche von kirchlichen Jugendprojekten in Barrio Borro und in El Cerro auf der Tagesordnung, zwei Vororten von Montevideo, die zu Brennpunkten von Konflikt und Gewalt geworden sind.

In Bolivien wird das Team vom 13. bis 16. Juli Santa Cruz und den riesigen Armenvorort Plan 3000 besuchen, wo 300 000 Menschen leben, die mehrheitlich von Aymara, Quechua und Guarani abstammen; ferner ist ein Besuch in La Paz und dem benachbarten El Alto mit seiner überwiegend indigenen Bevölkerung wie auch in Copacabana im Nordwesten des Landes geplant.

Mitglieder der ökumenischen Delegation (Liste auf Englisch):

Archimandrite Iosif Bosch, Ecumenical Patriarchate, Argentina
Rev. Emilio Aslla Flores, Bolivian Evangelical Lutheran Church,
member of the Latin American Council of Churches board of directors
Rev. Dr Verena Grüter, Association of Protestant Churches and Missions in Germany, executive secretary of Mission Studies and Theological Education
Ms Ellen Cecilie Triumf, Church of Norway, youth representative of Sami Church Council

ÖRK-Mitarbeiter:

Rev. Dr Odair Pedroso Mateus, Ecumenical Institute of Bossey, dean and lecturer in ecumenical theology
Mr James Macharia, Living Letters initiative and Programme for Inter-religious Dialogue and Cooperation, intern

ÖRK-Mitgliedskirchen in Uruguay:
http://www.oikoumene.org/?id=4742&L=2

ÖRK-Mitgliedskirchen in Bolivien:
http://www.oikoumene.org/?id=4733&L=2



Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo hat sich noch nicht von dem fünfjährigen Bürgerkrieg erholt, der Millionen von Menschenleben gefordert und einen Großteil des Landes ab 1998 gelähmt hatte. Obwohl 2003 ein Friedensabkommen geschlossen und eine Übergangsregierung gebildet wurde, halten gewalttätige Übergriffe in Goma und dem umliegenden östlichen Teil des Landes bis heute an. Die Anstrengungen zur Wiederherstellung des Friedens gehen jedoch weiter und mehrere Milizen haben Abkommen unterzeichnet, in denen sie sich zur Auflösung ihrer Organisationen verpflichten. Infolgedessen kehren jetzt viele Binnenvertriebene in ihre Häuser und auf ihre Höfe zurück.

Die Kirchen in der Demokratische Republik Kongo bemühen sich, die humanitäre Krise zu entspannen, eine friedliche Konfliktlösung voranzubringen und für eine Beendigung der Menschenrechtsverletzungen zu sorgen. Die von ÖRK-Generalsekretär Pfarrer Dr. Samuel Kobia angeführte Delegation wird sich in fünf Gruppen aufteilen, die vom 8. bis 11. Juli verschiedene Teile dieses drittgrößten Landes Afrikas besuchen, ehe sie vom 12. bis 14. Juli in der Hauptstadt Kinshasa zusammentreffen.

Die Gruppen werden an einer AACC-Frauenkonferenz teilnehmen, die vom 12.-15. Juli in Kinshasa stattfindet. Dort wird der ÖRK-Generalsekretär bei der ökumenischen Eröffnungsfeier predigen und eine der Hauptansprachen halten. Ferner werden sie an einer Tagung von Theologen/innen und kimbanguistischen Kirchenleitern/innen teilnehmen. Die Gruppen werden Gemeinschaften und Projekte in Goma und Bukavu im Osten, in Bas-Congo im Westen, in der Provinz Kasai im Zentralkongo wie auch im Umland von Kinshasa besuchen.

Mitglieder der ökumenischen Delegation (Liste auf Englisch):

Rev. Prof. Dr Simon Dossou, Protestant Methodist Church in Benin, WCC president from Africa
Ms Karin Döhne, head of Africa desk, German Church Development Service (EED)
Rev. Nicta Lubaale, general secretary, Organization of African Instituted Churches
Bishop Valentine Mokiwa, Anglican Church of Tanzania, AACC president
Ms Monica Njoroge, Fellowship of Christian Councils and Churches in the Great Lakes and Horn of Africa (FECCLAHA)
Mr Mike Rugema, Protestant Council of Rwanda
Rev. Aaro Rytkönen, programme coordinator, FinnChurchAid, WCC Central Committee member

AACC-Mitarbeitende:

- Rev. Dr Andre Karamaga, AACC general secretary
- Ms Mbari Kioni, AACC director of advocacy
- Ms Vivi Akakpo, AACC Women and Migration programme officer

ÖRK-Mitarbeitende:

- Rev. Dr Samuel Kobia, WCC general secretary, leader of the delegation
- Rev. Elenora Giddings Ivory, WCC programme director for Public Witness
- Dr Nigussu Legesse, WCC programme executive for Africa

ÖRK-Mitgliedskirchen in der Demokratischen Republik Kongo:
http://www.oikoumene.org/?id=4558&L=2

Erklärung des ÖRK-Exekutivausschusses zur Demokratischen Republik Kongo, Februar 2009:
http://www.oikoumene.org/?id=6624&L=2

Nothilfe durch ACT International (Kirchen helfen gemeinsam):
http://act-intl.org/countries.php?uid=9


Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.

[1] http://gewaltueberwinden.org/de/konvokation/lebendige-briefe.html
[2] http://gewaltueberwinden.org/de
[3] http://gewaltueberwinden.org/de/konvokation.html


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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Juli 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2009