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MELDUNG/119: Christen fordern - Vertrag über den Waffenhandel muss auch Munition regulieren (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 23. Juli 2012

Christen fordern - Vertrag über den Waffenhandel muss auch Munition regulieren



Führungspersonen von christlichen internationalen Organisationen, in denen die Konfessionen von insgesamt rund 90 Prozent der weltweit zwei Milliarden Christinnen und Christen vertreten sind, haben gemeinsam einen Aufruf an die 194 Regierungen gerichtet, die derzeit über einen ersten weltweiten Vertrag über den Waffenhandel verhandeln.

Die derzeit vorliegenden Entwürfe würden den Verkauf von Waffen, die für Völkermord, Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen benutzt werden sollen, verbieten. Fast alle der 194 Staaten, die derzeit an den Verhandlungen beteiligt sind, erkennen an, dass die in diesen Verbrechen am häufigsten benutzten Waffen und Munitionen daher in den Vertrag aufgenommen werden müssen.

Weil die Opfer von widerrechtlicher Waffengewalt weltweit in die Krankenhäuser und auf die Friedhöfe der Kirchen gebracht werden, erleben die Kirchen und ihre Mitglieder Tag für Tag, welche menschlichen Kosten diese Gewalt fordert. "Der Vertrag über den Waffenhandel muss die Munition regulieren, die sie töten und verletzen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen, der Weltweiten Evangelischen Allianz, von Pax Christi International und Caritas, die am 20. Juli veröffentlicht wurde.

Eine kleine Minderheit von Staaten - darunter auch Großmächte - bestehen darauf, dass der Vertrag Munition nicht regele.

"Munition kann in diesen seit Langem überfälligen Regelungen eines Handelsgewerbes, das Millionen von Menschen so viel Leid und Tod gebracht hat, auf keinen Fall ausgespart werden", erklärten die Kirchenvertreter nach der Hälfte der monatelang dauernden schwierigen Verhandlungen eines UN-Vertrags.

Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Walter Altmann, leitet die ökumenische Delegation auf der Konferenz der Vereinten Nationen über den Vertrag über den Waffenhandel in New York. An der ÖRK-Kampagne für ein starkes und effektives Waffenhandelsabkommen sind rund 70 Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen in 35 Ländern beteiligt.


Lesen Sie den vollständigen Text der gemeinsamen Erklärung (in englischer Sprache):
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,gaip,usx,2tla,5s8n,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Juli 2012
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2012