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SCHACH-SPHINX/02927: Bronsteins Jahrhundert-Niederlage (SB)


Auf dem Kandidatenturnier in Amsterdam 1956 fügte David Bronstein seinem Landsmann Tigran Petrosjan die schlimmste Niederlage seiner Karriere bei. In einer Stellung, in der Petrosjan eindeutig auf Sieg stand, machte dieser einen hinterher schwer verständlichen Fehlgriff, indem er seine angriffene Dame stehenließ und dafür einen Springerzug ausführte. Bronstein schilderte diesen Augenblick folgendermaßen: "Nie werde ich den Blick des Schreckens vergessen, mit dem Petrosjan das Verschwinden seiner Dame vom Brett registrierte. Mit einem Ausdruck hoffnungsloser Resignation stoppte er schweigend die Schachuhr. Tragisches Ende einer Partie, die die beste seines Lebens hätte sein können." Bei einem Bankett nach Ende des Turniers spendete Bronstein dem Unglücklichen Trost. Zum Verzehr auf dem Tisch stand eine Torte mit Schachfiguren aus Zuckerwerk. Bronstein schnitt ein Stück ab und reichte es Petrosjan mit den Worten: "Hier hast du deine Dame zurück." Im heutigen Rätsel der Sphinx war es allerdings Bronstein, der eine Jahrhundert-Niederlage gegen den damaligen DDR-Meister Rainer Knaak erlitt. Letzterer mit Weiß am Zug sprengte nun den schwarzen Verteidigungsring, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02927: Bronsteins Jahrhundert-Niederlage (SB)

Knaak - Bronstein
Tallinn 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und der englische Großmeister Tony Miles ritt den Drachen über hohe Gipfel hinweg mit Sturzflug auf den weißen König: 1...e5-e4! 2.f3xe4 Tc8xc2! 3.Lb3xc2 La4xc2+! 4.Kb1-a1 Lc2xd3 5.Sc1xd3 b4-b3 und Weiß gab auf, da das Matt unvermeidlich geworden war, zum Beispiel 6.Sd3-c1 Tc8xc1+ 7.Dg5xc1 Da8xa2# oder 6.a2-a3 Da8xa3+ 7.Ka1-b1 Da3-a2#


Erstveröffentlichung am 27. Juli 1999

18. Mai 2010