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SCHACH-SPHINX/03009: Aus Dunkelheit wird Licht (SB)


Ein Element der Freude am Schachspiel betrifft sicherlich auch das Kriminalistische. Was reizt die Nerven stärker als das Verbinden der Indizien? Doch der Tathergang will sich dem forschenden Auge entziehen. Um so energischer blickt es aus seiner Höhle heraus. Es sucht die Spuren, kombiniert, knüpft luftige Fäden - man glaubt gar nicht, was ein Auge alles grübeln kann! Schließlich wird aus der Spur eine Fährte. Das Einzelne verdichtet sich zu einem verschwommenen Ganzen. Noch fehlt das bindende Motiv. Wieder vertieft sich das Auge in die verschleierte Beweislage und tritt langsam näher. Aus Dunkelheit wird Licht, das Ungewisse weicht der Klarheit, und im heutigen Rätsel fand Weiß seinen unleugbaren Siegesweg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03009: Aus Dunkelheit wird Licht (SB)

Wiedner - Pachman
St. Veit 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Daß Boris Gulko durchaus sein Handwerk beim Angriff auf gegnerische Königsstellungen versteht, bewies er in seiner Karriere dutzende Male: 1.Sc3-d5! e6xd5 - oder 1...Le7-d8 2.Ld3xh7+! Kg8xh7 3.De2-h5+ Kh7-g8 4.Te1-e3 - 2.Ld3xh7+! Kg8xh7 3.De2-h5+ Kh7-g8 4.Sd4-f5 - um für diesen Springer das Feld f5 freizumachen, war eingangs 1.Sc3-d5! nötig und gut gewesen - 4...Le7-d8 5.Te1-e3 Sd7-c5 - die schwarze Stellung war bereits nicht mehr zu retten, zum Beispiel 5...g7-g6 6.Dh5-h6 oder 5...f7-e6 6.e5-e6 - 6.Te3-h3 f7-f6 7.Dh5-g6! und Schwarz gab auf, da gegen die Mattdrohung 8.Sf5-h6+ Kg8-h8 9.Sh6-f7+ Kh8-g8 10.Th3-h8# keine Arznei mehr half.


Erstveröffentlichung am 26. August 1999

15. Juni 2010