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SCHACH-SPHINX/03275: Reiz liegt im Genuß (SB)


"Jeder leidlich begabte Spieler, er braucht keineswegs hervorragend veranlagt zu sein, kann es zum Meister bringen. Aber das ist ja auch gar nicht nötig! Der richtige Standpunkt ist es, zu seinem Vergnügen zu spielen, und man glaube ja nicht, daß der Genuß proportional dem Kennen sei. Der eigentliche, feinste Reiz des Schachspiels liegt darin, daß man dabei geistig produktiv tätig ist. Das Schach hat wie die Liebe, wie die Musik die Fähigkeit, den Menschen glücklich zu machen." Goldene Worte des deutschen Großmeisters Siegbert Tarrasch, der im heutigen Rätsel der Sphinx mit den weißen Steinen spielte und den Nachteil materieller Unterlegenheit dank einer hübschen Kombination glücklich und zuletzt mit friedvollem Schimmer auf dem Gesicht ins Remis egalisierte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03275: Reiz liegt im Genuß (SB)

Tarrasch - Marshall
Nürnberg 1905

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auf den fatalen Springerzug 1.Sd5-b6? hatte Garry Kasparow eine listige Falle aufgestellt, die nun unbarmherzig zuschnappte: 1...Tc4xb4+ 2.Kb2-a3 Tc8xc2!! und Viswanathan Anand gab auf, denn nach 3.Td2xc2 Tb4-b3+ 4.Ka3-a2 Tb3-e3+ nebst 5...Te3xe1 stünde er mit zwei Bauern weniger gänzlich hoffnungslos.


Erstveröffentlichung am 14. November 1999

12. September 2010