Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03757: Siege haben etwas Tückisches (SB)


Mit kritischem Bewußtsein bewerte man eine Gewinnpartie. Ein Erfolg, der im wesentlichen aus der Eröffnungsphase herausgespielt wurde, beweist noch nicht die volle Stichhaltigkeit der gewählten Züge. Oft war man nur deswegen am Drücker, weil der Kontrahent nicht zur besten Methode gegriffen hatte. Siege haben etwas Tückisches, sie machen unvorsichtig. Bei einer Niederlage geht es einfacher. Man spielt die Variante eben nicht mehr. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Werner Lauterbach auf Grund einer positiven Erfahrung, die er einige Monate zuvor gemacht hatte, wieder eine bestimmte Variante aufs Brett geholt. Doch sein Kontrahent Wolfgang Unzicker kannte die Vorgängerpartie und fand ihre Schwachstelle. Schließlich entstand im heutigen Rätsel der Sphinx folgende Stellung, in der Schwarz völlig überspielt war. Mit seinem nächsten Zug erzwang Unzicker die Kapitulation, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03757: Siege haben etwas Tückisches (SB)

Unzicker - Lauterbach
Riedenburg 1947

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit 1.Sc3-b5! schuf Weiß die Schach- und Mattdrohung auf c7, weswegen der Springer tabu war. Schwarz verteidigte sich mit 1...Td8-c8, mußte sich jedoch nach 2.Dc2-c7+ Kb8-a8 - 2...Tc8xc7 3.d6xc7+ ergibt Grundreihenmatt - 3.d6-d7! geschlagen geben, da die einzige sinnvolle Antwort 3...Le6xd7 4.Td1xd7 Lf8-g7 5.Dc7xc8+! Th8xc8 6.Sb5-c7+ einen ganzen Turm verliert.


Erstveröffentlichung am 21. April 2000

20. Februar 2011