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SCHACH-SPHINX/03813: Nur Wortklaubereien (SB)


So abwegig ist das gar nicht: Da ereifern sich einige erfahrene Schachspieler über die beste Fortsetzung in einer Stellung, werfen sich Varianten an den Kopf, Gambits werden entworfen, Figurenopfer gepriesen. Die verschiedensten Armeen von Strategien huschen in gespenstischen Schatten über das Brett. Einwände und Korrekturen erhitzen die Debatte, bis alles erschöpft auf den Stühlen zusammensinkt. Da erst in dieser Stille beugt sich der unerfahrenste Spieler in dieser Runde, der sich von den Gluten der Diskussion mangels Sprachgewandtheit zurückgehalten hatte, nach vorne und macht einen Zug. Rasiermesserscharfe Spannung. Alle Augen folgen seiner Hand. Vor Erstaunen öffnen sich die Münder. Ja in der Tat, der kleinste unter ihnen hatte seine Zeit mit Besserem zu nutzen gewußt, als sich in Sophistereien zu verlieren, und hatte die Position in aller Ruhe analysiert. Nun, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx erwachte auch Schwarz aus seinen Überlegungen mit einer grandiosen Kombination.



SCHACH-SPHINX/03813: Nur Wortklaubereien (SB)

Tscheschkowski - Kupreitschik
UdSSR 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Metaphysisch oder nicht, jedenfalls gewann Schwarz auf Grund der eklatanten weißen Grundreihenschwäche mit 1...Dc5-c2! 2.Dd3xe3 - oder 2.Sc6xe5 Tf8-e8 3.Dd3xe3 Ta1xb1 4.Se5-f3 Te8xe4! - 2...Ta1xb1 3.h2-h3 Tb1xe1+ 4.De3xe1 Dc2xb2 5.Kh1-h2 Db2-c2 6.Sc6-e7+ Kg8-g7 7.De1-h4 f7- f6 - ein großer Fehlgriff ist 7...b3-b2? 8.Se7-f5+! g6xf5 9.Dh4-g5+ und Weiß entkommt ins Remis - 8.Dh4-g4 b3-b2 9.Dg4-d7 Tf8-f7 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 10. Mai 2000

12. März 2011