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SCHACH-SPHINX/03959: Irrtümer bestimmen das Bild (SB)


Das Gerücht hält sich hartnäckig, daß Schachspieler während einer Partie zumeist damit beschäftigt seien, lange Variantenketten zu knüpfen. Nun muß man einen Unterschied machen zwischen einer gespielten und einer kommentierten Partie. Letztere findet im Nachvollzug gewissermaßen unter ganz anderen Voraussetzungen statt. In der Analyse hat der Spieler den Raum und die Zeit, Gedanken in sein Spiel hineinzupflanzen, die er in der realen Auseinandersetzung nicht einmal erwogen hatte. Das mag beim Laien dazu führen, daß er annimmt, daß der wahre Meister tatsächlich so denkt wie er kommentiert. Sicherlich werden Sequenzen mit einer bisweilen mehrzügigen, mehr oder weniger forcierten Folge überdacht. Im Prinzip agiert der Laie wie auch der Meister nach viel einfacheren Grundsätzen. Wie zum Beispiel im heutigen Rätsel der Sphinx, wo die erste Europameisterin eine weitere Kostprobe ihres Talents gibt. Da sich der schwarze König in bedrängter Lage befand, mußten Angriffsstraßen geöffnet werden. Die Kombinationen ergaben sich dann auf der zweiten Ebene, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03959: Irrtümer bestimmen das Bild (SB)

Zhukova - Pokorna
Batumi 2000

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Tempo und Opfer, da waren die Tore, die Weiß aufschließen mußte: 1.f5- f6! Lg7xf6 2.Th3-g3+ Lf6-g7 3.Tg3xg7+! Kg8xg7 4.Dd2-g5+ Kg7-h8 5.Td1xd6 f7-f6 6.Lb2xe5 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 26. Juni 2000

02. Mai 2011