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SCHACH-SPHINX/04153: Kontrast in der Wahrheit (SB)


"Wahrheit leitet ihre Stärke nicht so sehr von sich selber ab als von dem glänzenden Kontraste, den sie mit bloß scheinbar Wahrem bildet. Im Schachspiel, wo oft tiefe Strategien des Meisters die Phantasie des Zuschauers wenig ansprechen, ist das Spiel mit dem Kontrast zwischen Gehalt und Schein die einzige Art, wie sich die schachliche Wahrheit zu Glanz und Ansehen bringen kann." So der Ex-Weltmeister Dr. Emanuel Lasker, der sich ein ganzes Leben lang bemüht hat, diese beiden Kontraste einander näherzubringen, wohlwissend, daß nur dort, wo die Trennschicht verschwindet, also jedwede Reflexion ihre Bedeutung verliert, die Konfrontationslinie mit dem eigentlichen Problem beginnt. Davor oder danach oder welchen Bezugspunkt man auch immer wählt, trifft man nur auf den Unterschied, nie aber auf die Essenz. Im heutigen Rätsel der Sphinx verlief diese Linie zumindest anders, als es sich der Nachziehende so gedacht hatte, als er zuletzt 1...Sc6-a5? zog, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04153: Kontrast in der Wahrheit (SB)

Ohotnik - Mukhin
UdSSR 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Beste, was der schwarzen Stellung geschehen konnte, war ein kurzes Leiden durch einige kraftvolle weiße Züge: 1.Ta1-c1! Dc7xc1+ - bittere Notwendigkeit, denn 1...Dc7-a5 2.Se4-d6+ Td8xd6 3.e5xd6 war nicht minder trostlos - 2.Le3xc1 d5xe4 3.e5-e6 Th8-f8 4.Lc1-d2! und Schwarz streckte die Waffen.


Erstveröffentlichung am 29. August 2000

29. September 2011