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SCHACH-SPHINX/04253: Einflüsterungen in modernen Zeiten (SB)


Der Teufel hatte es sich in den alten Tagen zur Aufgabe gemacht, die Menschen in ihrem Schlummer zu überraschen. Er tauchte hinab in die bleiernen Abgründe der Gedanken und zerriß die losen Fäden der Gefühle - schon die Andeutung seines Schattens schreckte die Schlafenden auf. In den modernen Zeiten, nach Jahrtausenden der Langeweile, scheint es ihm nunmehr ein inneres Bedürfnis geworden zu sein, seine Umtriebe zur Abwechslung auf die Wachzeiten auszudehnen. Als besonders dafür geeignete Spezies hat er sich dazu offenbar die Schachspieler auserkoren, die, am Brette wie schlafend hockend, seinen Einflüsterungen nur allzu arglos erliegen. So hat beispielsweise im heutigen Rätsel der Sphinx Schwarz lange auf diese Stellung hingearbeitet. Einen Bauern hatte er bereits gewonnen, ein zweiter sollte ihm über kurz oder lang in den Schoß fallen. Sein Plan sah Lg7- h6 mit Abtausch der Leichtfiguren vor, dann sollte ein Turmpaar vom Brett verschwinden und schließlich wollte er den weißen g4-Bauern aufs Korn nehmen. Ach, wie steckt der Teufel doch voller Tücke! Denn während er Schwarz noch ins Ohr flüsterte, führte er mit des Weißen Hand bereits den vernichtenden Schlag gegen den schwarzen König aus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04253: Einflüsterungen in modernen Zeiten (SB)

Sablinsky - Uskal
Fernpartie 1974

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ja, sie hatten Grund, die Kiebitze, gebannt und fasziniert aufs Schachbrett zu starren. Nicht oft sieht man eine solche Kombinationen: 1.Df2-f6+!! Sd7xf6 2.Ld4-c5+! Lb4xc5 3.g5xf6+ Ke7-f8 4.Th3-h8#


Erstveröffentlichung am 28. September 2000

07. Januar 2012