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SCHACH-SPHINX/04281: Zum Lichte hingelockt (SB)


Wie schnell ist man dabei, ein Urteil zu fällen mit nichts anderem in der Hand, als was die Augen sehen, diese treulosen Kerbtiere, die, zum Lichte hingelockt, zu spät den Schatten des Verhängnisvollen erkennen. Ein Blick auf das heutige Rätsel der Sphinx mag dem Augentierchen genügen für die kühne Behauptung, daß Weiß, obwohl am Zuge, verloren sei. Selbst ein Maulwurf sieht da mehr, wie blind er auch sein mag, wenn er in Dunkelheit durch seine Gänge kriecht, wieviel erst die Vernunft, jene gedankenvolle Betschwester in der hohen Kathedrale des Verstandes. Man prüfe, ob Schwarz tatsächlich infolge seiner beiden gebundenen Freibauern über das ausschöpfbare Potential zum Sieg verfügt, und versäume dabei nicht, den steuerpflichtigen Zins der unsicheren Position des schwarzen Königs von dieser Wertprognose abzuziehen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04281: Zum Lichte hingelockt (SB)

E. Richter - Dörnte
Berlin 1939

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß konnte die Remisregel nicht auf seine Stellung anwenden. Schwarz spielte 1...Kd4-c5! - drohend Matt durch 2...Th2-a2# - 2.Tg1-a1 Kc5-b5 3.Ta1-b1+ Kb5-a5 4.Tb1-a1 Th2-c2 und führte eine Zugzwangsituation herbei. Weiß gab auf, da er sonst den Turm ziehen mußte und danach auf a2 mattgesetzt worden wäre.


Erstveröffentlichung am 07. Oktober 2000

05. Februar 2012