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SCHACH-SPHINX/04534: Wunderliche Tage in Hastings (SB)


Hastings 1993. Für die aufstrebende ungarische Großmeisterin Judit Polgar war das traditionelle Turnier aus zweierlei Gründen bedeutsam. Als erste Frau in der Geschichte des Königlichen Spiels gewann sie damit ein Turnier mit einer durchschnittlichen Elozahl von über 2550. Mit dem Sieg überschritt sie, ebenfalls als erste Frau, die magische Elogrenze von 2600 und reihte sich damit in die Phalanx der Supergroßmeister ein. Keiner Frau war dies vorher gelungen, und wer sich in der Schachszene umschaut, wird keine Großmeisterin ausfindig machen können, die in absehbarer Zeit in Judit Polgars Fußstapfen treten könnte. Das Großmeisterturnier in Hastings war für sie ein voller Erfolg, bedauerlicherweise nicht für Ewgent Barejew, der mit besonderem Eifer an die Partien gegangen war. Für den elostärksten Spieler des Turniers stand etwas anderes auf dem Spiel. Erpicht war er darauf, einen 60 Jahre alten Rekord einzustellen, den Salo Flohr 1933 aufgestellt hatte, als er zum dritten Mal in Folge das Hastingser Turnier als Sieger beendete. Doch im Doppelrundenturnier war es dann Judit Polgar, die Barejew durch einen Zwillingssieg auf den zweiten Platz verwies. Im heutigen Rätsel der Sphinx bewies die Ungarin, daß sie kein Kaliber zu fürchten braucht. Also, Wanderer, wie zeigte Judit Polgar mit den weißen Steinen ihre Krallen?



SCHACH-SPHINX/04534: Wunderliche Tage in Hastings (SB)

J. Polgar - Barejew
Hastings 1993

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der Zug von Vera Menchik, der die schwarze Stellung zusammenbrechen ließ, war 1.Td1-d7!, worauf Frau Graf sofort aufgab, denn nach 1...Dc7xd7 wäre 2.Dh3xh5! g6xh5 3.Lc2-h7# gefolgt. Die feine Pointe des Turmopfers lag darin, die schwarze Dame aus der Diagonalen c7-h2 wegzulocken und so das Gegenopfer Dc7xh2+ auszuschließen.


Erstveröffentlichung am 24. Dezember 2000

16. Oktober 2012





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