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SCHACH-SPHINX/04818: Namhafter Verlust (SB)


Am 17. April 1982 war dem Fernschach mit dem Tode von Dr. Hermann Meyer nicht nur ein Meisterspieler hohen Ranges verlorengegangen. Auch das deutsche Schachleben verlor einen ihrer Besten. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Meyer Teilnehmer an vielen Meisterschaften und duellierte sich auf dem Brett mit namhaften Größen wie Tarrasch, Bogoljubow, Rellstab und Brinckmann. In geselliger Runde stach er besonders durch seinen Witz und seine Erzählfreude heraus. Sein Beruf als Zahnarzt brachte es allerdings mit, daß er sich vom Nahschach weitgehend verabschieden mußte und in den letzten Jahrzehnten seines Schaffens als Korrespondenz-Schachler von sich reden machte. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll an diesen außergewöhnlichen Menschen erinnert werden, der das Schach über die Maßen liebte und darum nicht bereit war, sich in die Tretmühle des Gewöhnlichen hineinzwängen zu lassen. Sein fiebernder Forscherdrang machte aus seinen Partien stets einen abenteuerlichen Ausflug in die Grenzbezirke des Möglichen. Ihn reizte das Neue so sehr, daß er sich mit dem Bekannten nicht anfreunden mochte. Das Reizvolle am heutigen Rätsel der Sphinx ist, daß Meyer als Weißer mit dem nun entscheidenden Opfer zwei Mattbilder produzierte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04818: Namhafter Verlust (SB)

Meyer - Brinckmann
Wiesbaden 1934

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die Schwermut des Nachziehenden ließ sich hier mit 1...e5-e4! beheben. Da 2.f3xe4 Te8xe4 3.De2-c2 Sc5-d3 rasch zum schwarzen Sieg geführt hätte, entschloß sich Förder zu 2.Tf1-g1. Doch die Stellung war nicht mehr ins Lot zu bringen. Aljechin konterkarierte alle weißen Ausgleichsbemühungen: 2...Lg7xb2 3.Tg1-g3 Dh3-h4 4.Tg3-g4 - 4.De2xb2 Sc5-d3 - 4...e4xf3 5.De2xe8 Dh4xg4 und Weiß gab die Partie auf.


Erstveröffentlichung am 28. März 2001

27. Juli 2013





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