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SCHACH-SPHINX/04976: Kluft zu den Halbgöttern (SB)


Gibt es einen essentiellen Unterschied zwischen dem Spiel des Laien und dem des Meisters? Natürlich nicht, auch wenn weitschweifige Erklärungen das Gegenteil behaupten. Solange man eine Welt der verehrungswürdigen Meister beschwört, solange wird es auch eine Kluft zu den Halbgöttern geben. "Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng getrennt, alle Menschen werden Brüder ..." So hatte es Friedrich Schiller in seiner 'Ode an die Freude' einst geschrieben. Nichts ist so fatal, wie auf den Unterschied zu beharren. Turniere, Elo-Zahlen, Meisterschaften - das sind Kategorien, unter denen sich Menschen treffen, um Schach zu spielen. Ihr Leistungsstand dokumentiert, bis hierher habe ich es gebracht. Aber er ist kein Wert an sich, sondern das Resultat einer Entwicklung unter bestimmten Bedingungen. Die Großmeistertheorie ist keine Wahrheit, sondern Reflexion aus Erfahrungen gewonnener Fertigkeiten. Wer den Vergleich bemüht, unterwirft sich den Wettkampfbedingungen und hat, ehe er begonnen, seine Sackgasse gewählt. In der Begegnung zwischen Christian Clemens und Klaus Darga kam es in der Schlußphase zu einem Koboldsprung einer schwarzen Figur, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04976: Kluft zu den Halbgöttern (SB)

Clemens - Darga
Bad Pyrmont 1961

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Das Auge war in jenen Tagen geradezu eingeschworen auf das Finden solcher Mattbilder, wie das, mit dem Lionel Kieseritzky seinen Kontrahenten Dumencheau überraschte: 1.Sd5-b6+! a7xb6 2.Df3xc6+!! b7xc6 3.Lc4-a6#


Erstveröffentlichung am 19. Mai 2001

01. Januar 2014





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