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SCHACH-SPHINX/05096: Viel Schweiß für nichts (SB)


Gegen Garry Kasparow ein Remis herauszuschlagen, gilt für viele Schachmeister bereits als halber Sieg, ihn zu besiegen gar als Wunder. Im heutigen Rätsel der Sphinx traf der Holländer Jeroen Piket mit den weißen Steinen auf den Moskauer und war doch ziemlich verblüfft, als Kasparow scheinbar eine Figur für nichts auf d4 zu opfern schien. Aber der zweite Blick überzeugte Piket davon, daß sein berühmter Gegenspieler keiner Fata Morgana erlegen war. Nach 1.Td2xd4 Td8xd4 2.Dd1xd4 folgt nämlich 2...De7-g5 mit der Doppeldrohung Matt auf g2 und Schlagen des ungedeckten weißen Turms auf c1. Also ließ Piket die Finger von dieser Abwicklung und spielte 1.c5-c6?!, was die schlechtere Wahl war, denn nur nach hartem Ringen war für Weiß das Remis herbeizuführen. Unterdessen hätte der Holländer die Punkteteilung viel müheloser haben können, wenn er die Pointe in der ersten Abwicklung gefunden hätte. Mehr als ein Dauerschach war für Kasparow nämlich nicht drin, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05096: Viel Schweiß für nichts (SB)

Piket - Kasparow
Wijk aan Zee 2001

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Intuition heißt manchmal nichts anderes, als alles zu riskieren. Hier wäre der normale Deckungszug 1...Ta8-b8 katastrophal gewesen wegen 2.c4-c5! Lg7-f8 3.b2-b4 b7-b6 4.Sa5-c6 Tb8-b7 5.Sc6-d4 b6xc5 - oder 5...Tb7-b8 6.c5-c6! Lf8xb4 7.c6-c7! - 6.Lg2xb7 Lc8xb7 7.b4xc5 Lf8xc5 8.Sd4-f5! und Schwarz steht auf Verlust.


Erstveröffentlichung am 27. Juni 2001

01. Mai 2014





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