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SCHACH-SPHINX/05205: Janowskis Nemesis-Zug (SB)


Was Schachspieler vor allem fürchten, ist der eine Zug, der sofort entscheidet, gegen den kein Widerstand, kein Kampf mehr möglich ist, weil er die eigene Stellung in ihrem Empfindlichsten trifft. Noch erschreckender ist, wenn dieser Zug, der als latente Drohung über dem Brett schwebt, plötzlich mit vernichtender Kraft in Erscheinung tritt, ohne daß man ihn bemerkt oder vorausgesehen hat. In einer solchen Situation befand sich im heutigen Rätsel der Sphinx Friedrich Sämisch mit den schwarzen Steinen gegen David Janowski. Mit seinem letzten Zug 1...Le7-d6 hoffte Sämisch noch, einen Teil der weißen Angriffswucht ablenken zu können, doch dann machte Janowski jenen unwiderstehlichen "Nemesiszug", der alles besiegelte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05205: Janowskis Nemesis-Zug (SB)

Janowski - Sämisch
Marienbad 1925

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die weiße Kombination war faul, nur hätte Schwarz mit 1...Lf1-e2!! fortfahren müssen. Die Kraft der Widerlegung findet sich in folgenden Varianten: a.) 2.Sg4xf6+ De7xf6! oder b.) 2.Dd1-c2 Le2xg4 bzw. c.) 2.Dd1xe2 De7-a3! - darauf kam es im wesentlichen an, denn nun ist der weiße Turm ungedeckt und fällt mit Schachgebot - 3.Sg4xf6+ g7xf6 4.Lg5xf6 Da3xc1+ 5.Kg1-h2 Dc1xb1 nebst 6...Db1-g6 und der weiße Angriff stürzt in sich zusammen.


Erstveröffentlichung am 30. August 2001

18. August 2014





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