Zwei Könige in den Fängen der gegnerischen Offiziere, das ist der Urgedanke des Schachspiels in seiner feudal-archaischen Prägung, ein Krieg der letzten Möglichkeiten, wobei beide Seiten samt ihrer dienstbereiten Vasallen nichts anderem im Sinn haben, als dieses Spiel im Schachmatt zu seiner letztgültigen Qualität zu erheben. Die dabei gewonnenen Fertigkeiten sind nur auf diesem Zweck hin ausgerichtet und entwickelt worden. Das heutige Rätsel der Sphinx verdeutlicht diesen originären Motivhintergrund bestens. Weiß hat zuletzt mit seinem Springer auf c6 einen gegnerischen Offizier geschlagen, um so den Ring um die schwarze Majestät zu verdichten. Indes brauchte sich Schwarz nicht auf 1...b7xc6 einzulassen, denn seine Angriffsstragie wuchs auf einem ungleich effektiveren Boden, Wanderer.
Rozmbersky - Kubala
Tschechien 1998
Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Wie ein Blitzstrahl fuhr der entscheidende Zug in die schwarze Stellung: 1.Sd4-e6!! und Schwarz gab auf, denn 1...Ld7xc6 als auch 1...Tb8-d8 wird durch 2.Se6-c7# Matt.
Erstveröffentlichung am 30. Oktober 2001
08. Oktober 2014