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SCHACH-SPHINX/05698: Trauma in Moskau (SB)


Seit Jahren gehört der eingebürgerte Artur Jussupow zu den besten Spielern Deutschland und vertritt auch auf den Schacholympiaden die schwarz-rot-goldene Fahne. Daß er aus Rußland auswanderte, ging auf ein traumatisches Erlebnis zurück. 1990, er kehrte gerade von einem Turnier in München nach Moskau zurück und war erschöpft, ruhebedürftig und froh, wieder zu Hause zu sein, da brachen drei maskierte Verbrecher, mit Messern und Pistolen in den Händen, bei ihm ein, plünderten die Wohnung und schossen dem damals 30jährigen zuletzt eine Kugel in den Bauch. Schwerverletzt kam er ins Krankenhaus und überlebte. Kein Wunder also, daß er solchen unsicheren Verhältnissen den Rücken kehrte und in Deutschland eine neue Heimat suchte. 1977 war Jussupow Junioren-Weltmeister geworden, und auch bei uns behauptete er in der Weltrangliste einen hohen Platz. Sein schachliches Können bewies er in einer Unzahl Partien, wie zum Beispiel im heutigen Rätsel der Sphinx. Also, Wanderer, die Augen offen und zugegriffen. Mit welcher kleinen Kombination verschaffte sich Jussopow bei den Dortmunder Schachtagen von 1994 den entscheidenden positionellen Vorteil in seinem Spiel gegen den Engländern Adams?



SCHACH-SPHINX/05698: Trauma in Moskau (SB)

Jussupow - Adams
Dortmund 1994

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Kombination, die damals um die Welt ging, begann mit dem grandiosen Damenopfer-Angebot 1.Dd4-g4! Natürlich durfte Torre die freche Dame wegen 2.Te2xe8+ und Matt im nächsten Zug nicht schlagen. Daher spielte der Mexikaner 1...Dd7-b5 und erlebte mit 2.Dg4-c4!! die zweite Überraschung. Wieder war die weiße Dame tabu, aber nach 2...Db5- d7 folgte prompt Überraschung Nummer 3: 3.Dc4-c7!! Nochmals mußte die schwarze Dame Reißaus nehmen. Doch nach 3...Dd7-b5 4.a2-a4! Db5xa4 5.Te2-e4! Da4-b5 6.Dc7xb7! waren Torre endgültig die Ausreden ausgegangen.


Erstveröffentlichung am 11. Januar 2003

28. Dezember 2015


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