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SCHACH-SPHINX/05901: Weisheiten am Wegrand (SB)


Er hatte die Weisheit zwar nicht mit großen Löffeln gefressen, aber um so gewandter war seine Feder. Savielly Tartakower war der Dichterkopf des Königlichen Spiels. Mit einfallsreichen Kommentierungen belebte er die allzu trübe Kulissenwelt des Schachspiels. Wo Laien nur mit Baggern sich einen Zugang zu den Großmeisterpartien freischaufeln konnten, da ebnete ihnen Tartakower mit Witz und allgemeinverständlichen Schlüsselsätzen den Weg ins Dachstübchen der Schachdenker. Doch auch auf dem Brett ließ es Tartakower nicht beim Sprücheklopfen und Sentenzenschmieden. Zeitweilig reihte er sich sogar in die oberste Phalanx der besten Spieler ein. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Turnier in Jurata 1937 gegen Meister Lewitzky vermied er es, in die Fußstapfen einer seiner eigenen Schachweisheiten zu treten: "Man lernt im Schach nur noch Fehler. Im Fehler steckt immer etwas Richtiges. Die Fehlzüge sind oft schwer zu finden." Tartakower, mit den schwarzen Steinen spielend, dachte zwar lange nach, fand jedoch zu seiner Freude den schmalen Grat zum Sieg. Also, Wanderer, Tartakower hatte bei einem Minusbauern nur zwei Vorteile auf seiner Seite. Erstens das Zugrecht und zweitens die schwache weiße Grundreihe.



SCHACH-SPHINX/05901: Weisheiten am Wegrand (SB)

Lewitzky - Tartakower
Jurata 1937

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
1...Dc7-d6 sah stark aus, zwei weiße Figuren hingen in der Luft, doch Meister Gulko rechnete weiter: 2.Se5xd7! Sh5xf4 3.Sd7xc5+ Lb7-c6 - 3...Sb8-c6 4.Sc5xb7 Dd6xd5 5.Dd1xd5 Sf4xd5 6.Lb5xc6+ Ke8-e7 7.Lc6xd5 - 4.Sc5xe4 Dd6-e5 5.Lb5xc6+ Sb8xc6 6.Sd5-f6+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 31. Juli 2003

18. Juli 2016


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