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SCHACH-SPHINX/05922: Posthum zum Leben erweckt (SB)


Der amerikanische Meister Frank James Marshall hatte mit einem nach ihm benannten Gambit aus der positionell langwierigen Spanischen Partie einen explosiven Kessel gemacht, wofür ihn viele Schachfreunde noch heute Dank zollen. Wer sich allerdings mit seiner Lebensgeschichte nicht auskennt, der könnte - insbesondere nach der Lektüre von Raymond Keenes "The Complete Book of Gambits" - auf den trügerischen Gedanken kommen, den Erfinder des Marshall-Gambits die Aufwartung machen zu wollen. Denn in diesem Buch findet sich auf Seite 81 die sonderbare Notiz "Lewitzky-Marshall, Breslau 1991". Und auf Seite 184 steht wie zur Bestätigung gedruckt: "Marshall-Duras, San Sebastian 1991". Um Reisekosten zu sparen, die verschwendet wären, sei nun darauf hingewiesen, daß der Meister seit 1944 selig in seinem Grab liegt, vielleicht in einem anderen Reich die eine oder andere Schachpartie spielt, ganz sicher jedoch nicht mehr unter den Lebenden weilt. Im heutigen Rätsel der Sphinx schlug der taktisch gewitzte Amerikaner den Rigaer Meister Nimzowitsch, der mit seiner abenteuerlichen Spielweise an den Falschen geraten war. Also, Wanderer, wie schlug Marshall die schwarzen Figuren zurück und setzte ihnen siegbringend nach?



SCHACH-SPHINX/05922: Posthum zum Leben erweckt (SB)

Marshall - Nimzowitsch
Lüttich 1930

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weder in der Liebe noch auf dem Brett brachte es der Franzosen Tousane zu etwas Stichhaltigem. Gegen Luther traf ihn gar ein schwerer Keulenschlag: 1.Ld3-e4! Ta8-b8 2.Dc4xe6+! und da 2...f7xe6 3.Le4-g6# die Partie ohnehin beendet hätte, gab Tousane sich lieber gleich geschlagen.


Erstveröffentlichung am 21. August 2003

08. August 2016


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