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SCHACH-SPHINX/06098: Versiegende Geldquellen (SB)


Leere Säckel sind ein fester Tagesordnungspunkt der Schachverbände, wenn Turniere und Wettkämpfe bevorstehen. Die emsige Suche nach Sponsoren und großzügigen Geldgebern raubt so manchem Funktionär den Schlaf. Bevor die Computerbranche ins Schachgeschäft einstieg, um ihre Produkte werbewirksam an den Mann zu bringen, vergingen oftmals Jahre, ehe ein Duell beispielsweise um die Weltmeisterschaft eröffnet werden konnte. Die Preisgelder sind heutzutage im Vergleich zu früher astronomisch gestiegen, an der nervenzermürbenden Hast nach Geldquellen hat sich indes nicht viel geändert. Kreativität im Anbieten ist gefragt, denn der Denksport selbst ist wenig attraktiv, um an die Werbemillionen der Fernsehanstalten zu kommen. Mit Intel fuhr das Königliche Spiel bisher am besten, doch auch dort verlor man schließlich das Interesse. Für das nächste Jahrhundert werden sich die Strategen der Schachverkaufsmaschinerie die Köpfe noch wund grübeln müssen. Cyberschach wäre vielleicht ein Ausweg aus der Klemme. Im heutigen Rätsel der Sphinx ging es zwar nicht cybermäßig zu, schließlich waren virtuelle Welten seinerzeit in Wien 1898 noch nicht in Mode, doch auch so konnte Siegbert Tarrasch mit den weißen Steinen auf eine pointierte Weise den Sieg erringen. Also, Wanderer, einmal altmodisch gedacht!



SCHACH-SPHINX/06098: Versiegende Geldquellen (SB)

Tarrasch - Steinitz
Wien 1898

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die humorvolle Idee, die Viktor Kortschnoj in seiner WM-Partie gegen Anatoli Karpow fand, verwandelte sich nach 1...Te1-d1+ 2.Sc5-d3! Td1xd3+ 3.Kd5-c4 in einen bequemen Sieg. Der Doppelangriff auf die beiden schwarzen Figuren zwang den Weltmeister zur sofortigen Aufgabe.


Erstveröffentlichung am 09. Februar 2004

1. Februar 2017


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