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SCHACH-SPHINX/06257: Schlachten mit Sleipnir (SB)


Mythologiekundige werden natürlich wissen, daß Sleipnir der Name jenes achtbeinigen Hengstes war, mit dem der graue Alte, oberster Germanengott Odin, durch die Himmel ritt. Der Mythos schweigt sich in vielen Fragen bis heute aus. Der norwegische Meister Anker Aasum entmythologisierte Sleipnir dann auf seine Weise, indem er die Eröffnung 1.Sb1-c3 nach dem Götterhengst benannte in Anlehnung daran, daß ein Schachspringer gleich den acht Beinen von Sleipnir in bester Position acht Felder kontrollieren kann. In jahrelanger Kleinstarbeit sammelte Aasum alle Partien, die mit dem skurrilen Springerzug begannen, und schrieb schließlich sein Buch "Schlachten mit Sleipnir". Große Verbreitung findet die Eröffnung in den Turnierhallen nicht. Wegen ihrer Unausgeforschheit greifen allerdings Fernschachspieler gerne auf 1.Sb1-c3 zurück. Auch der Feldherr Napoleon soll an diesem Zug Gefallen gefunden haben. Wen wundert's! Im heutigen Rätsel der Sphinx ritt der dänische Fernschachmeister Ekebjaerg auf Sleipnir eine Attacke gegen den Italiener Porreca. Schon nach wenigen Zügen gewitterte es auf dem Brett; Blitze schlugen ein, als Sleipnir nach einem langen Sb1-c3-e2-g3-h1-f2-Ritt zuletzt 1.Sf2-g4 zog, Odins Festung zu schützen. Der Italiener vergriff sich an Sleipnir nunmehr mit 1...Dh4xg4? und verlor, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06257: Schlachten mit Sleipnir (SB)

Ekebjaerg - Porreca
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ei, viel war mit 1...Dd4-g1+ leider nicht zu erringen. Nach 2.Ke1-d2 Dg1-d4+ - 2...Dg1xa1 3.Se4-f6+ - 3.Kd2-e2 Dd4xb2+ 4.Ke2-d3 Te8xe4 5.Kd3xe4 Db2xa1 gab Schachfreund Busquets sogleich auf, denn die Agonie des verlorenen Endspiels nach 6.Df5-c8+ nebst 7.Dc8xc7+ wollte er sich dann doch nicht antun.


Erstveröffentlichung am 16. Juli 2004

10. Juli 2017


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