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SCHACH-SPHINX/06932: Halb und halb verliert (SB)


So unstrittig es ist, daß der schwedische Großmeister Ulf Andersson eine urwüchsige Vorliebe für remisträchtige Stellungen hat, so sicher ist auch, daß er geringste Vorteile mit unendlicher Geduld zu einem greifbaren Übergewicht verdichten kann. So sollte man gegen ihn entweder von vornherein auf Sieg spielen, also durchaus risikovoll und taktisch agieren, oder eine hundertmal erprobte Ausgleichs-Eröffnung wählen. Denn mit Halb-und-Halb-Spielweisen kommt man bei ihm garantiert unter die Räder, wie es im heutigen Rätsel dem holländischen Großmeister John van der Wiel widerfuhr. Der spielte mit den schwarzen Steinen und behandelte die Partie zu Beginn etwas fahrlässig. Prompt erlangte Andersson eine ausbaubare Stellung und ließ bis zum Schluß nicht mehr locker. Eher würde Granit schmelzen, als daß er in solchen Fällen seinen Vorteil verspielt. Schließlich gewann der Schwede einen Bauern und wickelte nun in ein leicht zu gewinnendes Endspiel ab, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06932: Halb und halb verliert (SB)

Andersson - van der Wiel
Wijk aan Zee 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wie schön wäre es, wenn unsere Schulkinder solche Aufgaben wie diese mit hellem Verstand lösen könnten: Auf 1.Lb2-c3?! folgte 1...Td2xf2! 2.Kg1xf2 f5-f4 3.Kf2-g1 - 3.Sg3-e4 Lc5xe3+! - 3...f4xg3 4.Db3-b2 Sh6- f5 5.Lc3-d2 g3xh2+ 6.Kg1-h1 - 6.Kg1xh2 Df7-h5+ 7.Kh2-g1 Sf5-g3 - 6...Sf5-g3+ 7.Kh1xh2 Df7-h5+! 8.Kh2xg3 Lc5-d6+ 9.Kg3-f2 Dh5-h4+ und Weiß gab kurz vor dem Matt auf.


Erstveröffentlichung am 20. Mai 2006

19. Mai 2019


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